Psychische Ursachen von Akne
OK, wie es tatsächlich aussieht, daß die Psyche das Hautbild mitbestimmt, will ich keine Eide schwören. Ich GLAUBE nicht dran, und genauso meine ichs. Ich gehe jedoch davon aus, daß Leute mit Akne eine Veranlagung kriegen, sich um ihr Aussehen, ihre Haut etc. viele viele Gedanken zu machen (siehe auch den BDD-Artikel viel ausführlicher) und wenn man wegen seiner Haut gestreßt, nervös etc. ist... - - kratzt man, quetscht man, raucht viele Zigaretten. Und die Haut sieht dementsprechend schlechter bis scheiße aus.
Somit ist es sehr gut möglich, daß man in entspannteren Lebenslagen durchaus auch ne bessere Haut kriegt.
Andersrum funktioniert die Geschichte eben lange nicht so gut. Klar sieht man die schlechten Auswirkungen von Streß, Nervosität und Selbstablehnung oft sehr deutlich auf der Haut, aber... was tun? "Die Haut ist der Spiegel der Seele" und ähnliche Sprüche mehr. Möglich, daß was dran ist, aber was soll man machen? Meditieren und dann gehts weg? ;-)
Ich will mich grade nicht drüber lustig machen, normalerweise siehts aber halt so aus: "Ich bin gestreßt, weil ich Akne hab, aber von Streß kriegt man Akne und deshalb streßt es mich, daß ich gestreßt bin, weil..." - - beliebig fortzusetzen. Es bringt rein gar nichts. Nicht drüber nachdenken. Akne ist eine Stoffwechselstörung der Haut, mit sehr konkreten biologischen Ursachen.
Wenn man entspannter wird, wirds natürlich _in Maßen_ helfen oder ein bisschen besser - ich machte bisher aber die Erfahrung, daß Leute dann nicht nur unter dem körperlichen Defizit Akne litten, sondern dazu noch dazu tendierten, sich auch noch wegen... wie sag ichs, "ungesunder Denkweise" auch noch fertigzumachen. "Nicht nur mein Aussehen ist scheiße, ich kann mich nicht mal psychisch so zusammenreißen, damit es besser wird". Es bekommt so den Touch, als sei Akne eine psychische Störung, die mit ein wenig gutem Willen verschwinden würde, und wenn sies nicht tut, ist man selber schuld. Und das ist NICHT der Fall.Man macht sich, nebenbei, wegen der Akne immer selber am meisten fertig. Man kann es aber nicht einfach "abschalten" - ok, der "Fremdeindruck" ist meist besser als der eigene, man ist immer selbst sein größter Kritiker.
Die Geschichte mit den "anderen" gilt nebenbei auch bei der subjektiven Belastung durch die Akne. Es ist komisch: oftmals merkt die halbe Welt nicht, daß man mit seiner Akne ein Problem hat. (Und, btw, verstehts auch nicht.) Meine Roa.-Therapie stieß in meinem persönlichen Umfeld oft auf Unverständnis, wobei da die Geschichte, daß ich halt im Gesicht kaum was hatte, ne Rolle spielt. Aber wenn außer einem selber niemand so richtig verstehen kann, weshalb man jetzt Depressionen und Komplexe hat... - - klar,es ändert nix dran und das wichtigste ist, wie man sich selber leiden / anschauen / gefallen mag. Aber vielleicht hilft es ein bißchen, wenn man sich anderer Leute Sichtweisen auf einen näher betrachtet. Ich hörte NIE von heulend wegrennenden Kindern, und meinen doofen Spruch muss ich noch anbringen: daß ich bisher auch noch nie die Erfahrung machte, mich in Gesellschaft auszuziehen und eventuell andere anwesende Personen mit einer faden Entschuldigung doch heimgegangen sind. Jaja, ich weiß,was ihr jetzt über mein Sexualleben denkt, vergeßt es einfach wieder, ihr liegt falsch ;-)
Wie gesagt, das EIGENE Verhälnis zu seinem Körper zählt und nicht das anderer Leute. Aber es hilft, sich da etwas lockerer zu machen.Aber da steht in dem BDD-Artikel schon viel dazu, ich sag da nix mehr groß dazu.
Dazu noch was unmythologisches:
- Wurde mir jetzt auch schon gesagt, daß der Ton im Folgenden etwas heftig ist, aber egal, ich sehs absolut nicht ein, wieso man bei dem Thema nett sein sollte:
Wenn euch jemand wegen Akne ans Knie pinkelt: Zurücktreten. Punkt. Es geht.
Im Ernst: wer es nötig hat, zu versuchen, sich wegen seiner besseren Haut über einen zu stellen, der MUSS Komplexe haben. Kuckt nach dem wunden Punkt, und dann aber reinlangen.
Ich bin sonst ein lieber Mensch, der was für Kooperation und "wenn wir alle ein bisschen netter wären" übrig hat. Aber man muß wissen, wann man mit Leuten kann und wann nicht. Wenn wer meint, euch wegen persönlicher Schwächen fertigmachen zu können, für die ihr NICHTS könnt: Tritt in die Eier, bis er merkt, was er für ne Scheiße redet.. Fertigmachen, damit er kapiert, was er grad macht. Und BITTE kein schlechtes Gewissen deshalb.
Klar, nett, originell und schlagfertig sein hat seinen Reiz. Kann man auch sein, gut, aber wer wegen Akne Leute bösartig anpöbelt, hat den Bereich des "freundschaftlichen Neckens" meiner Meinung nach verlassen, OK, Chance geben, aber wenn die Sache verletzend ist, zurückverletzen - es geht, man kanns sogar als pädagogische Maßnahme seinem Gewissen gegenüber verbuchen. (jetzt rotieren alle meine Päd-Dozenten *grins*). Neee, es MUSS klar sein, was die Leute anrichten, wie das verletzen kann. Bringts rüber.