Ich habe einige Biographien
hier gelesen und möchte euch auch meine schreiben, weil ich a)
vielleicht welchen damit helfen kann und es natürlich auch gut
tut auf diese Zeit zurückzublicken und zu wissen, das es vorbei
ist. Und irgendwann ist es bei den meisten vorbei.
Meine Akne begann erst spät,
ich denke dass man von der Akne sprechen kann, die nach der Pubertät
einsetzt. Dafür gibt es auch einen Namen den ich hier im Forum
gelesen habe, aber der fällt mir jetzt nicht ein.
Also sie begann mit ungefähr
19 Jahren. So mit Beginn 18 habe ich schon schwarze Punkte bekommen,
von denen ich jetzt weiss, dass sie der Anfang der Akne sind. Aber da
mich das damals nicht sehr gestört hat, habe ich erst etwas unternommen,
als ich dann mit 19 auf der Stirn total mit Pickeln und Pusteln übersät
war.
In meinem Freundeskreis wurde ich von fast jedem darauf angesprochen
und manche, (die, die selber in Wirklichkeit ganz klein mit Hut sind)
haben von oben auf mich herab geschaut.
Von diesen Leuten habe ich
mich (im Rückblick viel zu spät) dann später losgesagt
und habe bis heute nichts mehr mit denen zu tun. Andere, und daran erkennt
man auch die Freundschaft, haben mich gefragt, wie das denn kommt und
ob ich nicht versuchen würde etwas dagegen zu machen.
Es ist eben schwer für Leute, die noch nie große Schwierigkeiten
mit Pickeln hatten sich vorzustellen, dass man alles versucht und nichts
wirklich hilft.
Bei meinem ersten Artzbesuch sagte mir der Arzt, wie Akne entsteht und
was man dagegen tun kann. Er hat sich viel Zeit für mich genommen
und sagte auch gleich, dass ich nicht erwarten solle, dass die Akne
in den nächsten Wochen verschwindet.
Er hat mit ein Gel verschrieben, es hieß glaube ich clinesfar,
welches ich über Nacht auftragen soll und sagte, das wichtigste
wäre, sich mehrmals täglich die Haut mit einer milden Seife
zu waschen.
Das habe ich dann auch gemacht und nach ein paar Wochen waren die Pickel
weg und es kamen kaum noch neue. Die Haut sah zwar noch ziemlich kaputt
aus, aber zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass ich es überstanden
hätte.
Weit gefehlt. Kurze Zeit später begann alles von vorne und mit
ca 20 war es dann soweit, dass man kaum noch Haut auf der ganzen Stirn
sehen konnte und alles voll mit Pickeln war.
In dieser Zeit haben mich wirkliche Freunde unterstützt und mir
öfter gut zugeredet. Das hat mir sehr geholfen, ich kann gar nicht
sagen wie.
Das ging dann noch ungefähr ein Jahr so weiter, bis es mal wieder
weniger wurde und ab und zu noch ein paar Schübe kamen.
Mittlerweile bin ich zu einem anderen Artzt gegangen, der mir auch wieder
ein Gel zum Auftragen auf die Haut verschrieben hat (Isotrexin) und
ab da wurde es langsam besser.
Ich glaube aber nicht dass die Besserung mit dem anderen Medikament
zu tun hatte, denn beide, die ich bis dorthin eingenommen hatte, waren
von der Zusammensetzung nicht sehr unterschiedlich.
Mit 21 wurde es langsam besser, dann wieder schlimmer, und dann mit
22 ging es endlich permanent bis heute bergauf.
Ich bin jetzt mit 24 fast aknefrei (vielleicht mal eine Pickel im Monat
oder so, und damit kann ich mich wirklich zufrieden geben), wasche die
Stirn aber immer noch täglich, da sonst wieder neue Pickel entstehen
würden. (da bin ich mir auch sicher)
Aber jetzt komme ich endlich
zu dem was ich eigentlich sagen wollte.
Ich bin mir mittlerweile sicher, dass die Psyche eine Rolle bei der
Krankheit gespielt hat.
Wie groß sie war weiß ich nicht, sicher haben noch andere
Faktoren mitgespielt, aber die Psyche war meiner Meinung nach der Auslöser.
Ich spreche ja auch nur von mir, sicher gibt es Fälle in denen
andere Gründe vorliegen.
Jetzt fragt ihr euch sicher, wie ich darauf komme:
In der Zeit, in der die Akne begonn, habe ich große Probleme gehabt,
auf die ich jetzt nicht eingehen will, wichtig zu wissen ist einfach
nur, dass ich über einen langen Zeitraum Stress hatte und daher
unausgeglichen war.
Erst als ich angefangen habe, zu versuchen innerlich wieder ausgeglichen
zu sein, wurde die Akne besser (ohne starke Schübe zwischendurch)
Sicher kann man jetzt sagen, dass das auch Zufall sein könnte,
aber ich bin fest davon überzeugt dass der Anfang und das Ende
der Akne kein Zufall waren.
Und was ich ganz wichtig finde, ist dass ich versucht habe die Akne
als Teil von mir zu akzeptieren. Ich hatte einfach keine Lust mehr nur
wegen den Pickeln zu Hause zu bleiben, wie ich es oft gemacht habe weil
ich mich total geschämt habe.
Irgendwann habe ich sogar auch wieder Frauen angesprochen, zwar nie
mit Erfolg und ich wusste auch warum, aber mir es wichtig, mich einfach
so zu verhalten wie ich es auch ohne die Akne getan hätte.
Als ich angefangen habe, mit mir ins reine zu kommen, wurden auch die
Pickel weniger.
Zwar stimmt die schulmedizinische Seite, aber meiner Meinung nach ist
die Behandlung seitens der Ärzte nur symptomatisch und nicht ursächlich.
Der Ärzte haben mir zwar geholfen und durch die Behandlung wurden
die Pickel auch weniger, aber es kamen trotzdem immer neue.
Ich wünsche euch, dass
ihr irgendwann auch keine Pickel mehr habt, und ihr euer Leben nicht
zu sehr durch die Akne bestimmen lässt, denn diesen Fehler habe
ich auch gemacht und bereue das jetzt im Nachhinein.
Alles Gute!