Schleifmittel

Allgemeines Brasivil, Erfahrungen Brasivil, Beipackzettel

Mechanische Schleifmittel werden bei der Kosmetik oft angewendet und auch für den Heimgebrauch verkauft. Bei der Aknebehandlung ist beim Anwenden mechanischer Peelings immer Vorsicht angesagt, da Aknepatienten ohnehin zum zu häufigen Waschen und zum übermäßigen Reinigungsmitteleinsatz neigen.

Prinzipiell kann man zwei "Sorten" Peeling unterscheiden, die für uns von Interesse sind, chemische Peelings und mechanische Peelings. Die chemischen Peelings wirken durch das Anätzen der Haut, die mechanischen Peelings beinhalten körniges Material, das beim Massieren auf der Haut die Oberfläche mechanisch abschält. So ist in den chemischen Peelings von Neostrata Fruchtsäure enthalten, die die Haut mehr oder weniger anätzt (je nach Konzentration und Einwirkdauer) und im Pfirsichpeeling von Aok eben granuliertr Pirsichkern, der beim Einreiben der Haut als Schleifmittel dient. Benzoylperoxid hat auch eine schälende Wirkung.

Ebenso gibt es zwei Motive zum Peelen.
 - Einmal das Entgegenwirken der Verhornung der Talgdrüsenausgänge und somit eine Linderung der Akne. Dies geschieht typischerweise mit mechanischen Peelings oder niedrig konzentrierten chemischen Peelings, typischerweise in Konzentrationen unter 10%.
 - Auf der anderen Seite die Narbenbehandlung. Hierfür werden höher konzentrierte Säuren eingesetzt. mechanisches "Peelen" hilft wenig bis nichts gegen Narben, das mechanische Äquivalent zur hochkonzentrierten Fruchtsäure ist das Abschleifen, bei dem der vernarbte Bereich mit einer hochtourigen Fräse abgeschliffen wird, der Effekt und die "Nebenwirkungen" sind mit der einer Laserbehandlung gleichzusetzen.

Exemplarisch für ein mechanisches Schleifmittel hat hier Lars

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Infos zu Brasivil
zusammengetragen, einem auf Aluminiumoxyd basierenden Schleifmittel von Stiefel.

Schleifmittel dienen hauptsächlich zur Unterstützung anderer Aknetherapien (ich habe es begleitend zum Roa-Therapie-*Anfang* verschrieben bekommen, um der Anfangsverschlechterung vorzubeugen). Die körnige Paste (von "Stiefel" gibt es 2 unterschiedlich grobe Varianten) wird wie Reinigungsgel auf die nasse Haut aufgetragen und mit einer Massage verrieben, danach gründlich mit Wasser abgewaschen. die groben Partikel in der Substanz (Aluminiumoxid) "traktieren" die oberste Hautschicht, entfernen durch die Schleifwirkung Talg, Hautschuppen und Verhornungen. Mitesser werden geöffnet, bei regelmäßiger Anwendung (statt eines Wasch-Syndets) sollen sie permanent offen gehalten werden. Laut Hersteller werden auch kleine Aknenarben abgeschliffen.

Die Haut wird m.E. sehr gut gereinigt, allerdings halte ich die Herstellerempfehlung (2 mal am Tag) für bedenklich, die Haut wird jedesmal mittelheftig manipuliert, Krusten werden porös und gehen auf. Trockene Hautpartien (z.B. bei Mischhaut) werden noch trockener und am Ende anfälliger. auf jeden Fall mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme nachbehandeln. Die Schleifwirkung auf Aknenarben greift, wenn überhaupt, nur bei sehr neuen, kleinen, erhabenen Narben, die man mit dem bloßen Auge eh nicht sieht.

Alles in allem ist das Zeug für mich manchmal eine Alternative zu Reinigungssyndets:

- nach einer durchzechten Nacht in der Disco weiß man mit Gewissheit, daß alles "runter" ist.
- als Vorbereitung auf eine pflegende Maske (keine Heilerde, die trocknet wiederum schon genug aus!) werden die Poren geöffnet.

 

Beipackzettel: (Quelle: http://www.stiefel-gmbh.de/de/our_products/index.htm)

Brasivil® Medium

Wirkstoff: Aluminiumoxid

Zusammensetzung:

100 g enthalten: 52,2 g Aluminiumoxid in hautfreundlicher Syndetgrundlage
(Braisivil fein dagegen nur 38,1 g)

Sonstige Bestandteile:

Glycerin, Polyethylenglycol, Stearinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Bentonit, Natriumhydroxid, Natriumlaurylsulfat, Dowicil 200, Farbstoff E172, Parfüm, gereinigtes WasserDarreichungsformen und Inhalt:Tube mit 75 g (N1)

Anwendungsgebiete:

* Zur Öffnung und Offenhaltung von Mitessern
* Zur Schleifbehandlung von Akne-Narben
* Zur Entfettung der Akne-Haut
* Zur Entfernung von Talg, abgestorbenen Hautzellen und übermäßigen Verhornungen
* Zur Unterstützung und Ergänzung anderer Aknetherapien

Gegenanzeigen:

Nicht anwenden bei hochentzündlichen Akneerkrankungen, Rosacea und Teleangiektasien.

Nebenwirkungen:

Gewöhnlich treten schwache Rötung, Austrocknung und leichtes Spannen der Haut ein. Dies sind aber Zeichen der erwarteten Wirkung und erfordern daher kein Absetzen der Behandlung. Treten stärkere Reizungen auf, so ist das Präparat abzusetzen und der Arzt zu befragen.

Stand: Mai 2000