Akne bei trockener Haut?

Der Volksmund glaubt zumeist, fette Haut sei ein Auslöser für Akne. Wer dagegen trockene Haut habe, der müsse sich um dieses Problem keine Sorgen machen.
Weit gefehlt! Leider.

Ganz im Gegenteil scheint eine zu trockene Haut ein weitverbreiteter Grund für Akne zu sein. Dies lässt sich folgendermaßen erklären: Akne entsteht durch Verstopfungen der Talgdrüsen und Poren auf Grund übermäßiger Fettproduktion bzw. -zugabe. Daher entstehen bei zu fettiger Haut auf Grund eben dieses Fettüberschusses Knoten, Entzündungen, etc.
Doch auch bei trockener Haut, bei der sich die Frage nach einem Fettüberschuss ja eigentlich nicht stellen sollte, ist eben diese häufig der Auslöser von Akne. Dies liegt daran, dass die trockene Haut, um diese Trockenheit zu vermindern, verstärkt Talg produziert. Dieser übermäßig unkontrollierte Talg führt schnell zu Verstopfungen innerhalb der Poren: Akne ist die Folge.
Im Übrigen kann das verstärkte Abschuppen der trockenen Haut zu einer schwereren Verhornung führen, welche wiederum den Talgabfluss behindert, die Akne also fördert.

Was aber tun gegen die Akne bei trockener Haut? Zuerst einmal ist diese Form von Akne grundsätzlich anders zu behandeln, als die Akne bei herkömmlicher bzw. fettiger Haut. So sollte in jedem Falle von aggressiven, feuchtigkeitsentziehenden Produkten abgeraten werden.

1. Waschen:
- Keine aggressiven Produkte wie z.B. Effaclar verwenden, sondern auf schonende, ph-neutrale Reinigungsmittel wie z.B. Lavaerde aus dem Reformhaus oder die Gesichtslotion von "ph-Hautneutral" verwenden.
- Nicht mehr als zweimal täglich (Duschen inklusive!) waschen.

2. Cremen:
Die trockene Haut braucht Feuchtigkeits- und Fettzufuhr von außen, um eine übermäßige Talgproduktion ihrerseits zu vermeiden. Cremen ist also notwenig, allerdings dürfen die benutzten Cremes möglichst keine komedogenen Inhaltsstoffe enthalten und nicht zu sehr nachfetten, da die Poren sonst durch äußerliche Fettzugabe verstopft würden. Des weiteren ist zu beachten, dass während der wärmeren Jahreszeit, in der die Temperatur konstant über +8°C liegt, eine weniger fettende Creme als in der kälteren Jahreszeit wie bspw. die Gesichtslotion von "Hydroderm" verwandt wird. In der kälteren Jahreszeit sollte eine fettendere Creme, die zudem nährstoffhaltig ist, verwendet werden, z.B. die "Totes Meer - Salz Mineralcreme" von "Fette".

3. Trinken:
- Bei trockener Haut ist das A und O, viel zu trinken. Es empfiehlt sich mineralstoffhaltiges Mineralwasser, da die Säuren und Fruchtzucker, die in den meisten Fruchtsäften enthalten sind, der Haut u.U. noch mehr schaden können.
- Täglich sollten ca. 3 Liter Rohflüssigkeit aufgenommen werden.

4. Sonstiges:
- Ist die Haut durch notwendigerweise eingesetzte Mittel (Roa, BPO) sehr gereizt, empfiehlt es sich, den Mineral- und Nährstoffhaushalt durch ein wöchentliches Bad im Totes Meer - Salz wieder aufzubessern. zur Pflege der haut während der Roaccutan/Isotretinointherapie gibts auch eine umfangreiche Seite mit Pflegetipps.
- Empfehlenswert sind weiterhin nährstoffspendende Masken wie Mandelölmasken o.ä,
- Das Rumdrücken und Rumkratzen und anschließende Desinfizieren sollte nach Möglichkeit vermieden werden, da dieses die ohnehin gereizte trockene Haut nur noch weiter strapaziert und eine Hautverschlechterung zur Folge haben kann.

 
 
 

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Aktualisiert: 21.04.2003
Autor: Ratzki