1. So entsteht ein Mitesser:

Mitesser heißen auch Komedonen. Sie entstehen, wenn bei erhöhter Talgproduktion der Ausführungsgang der Talgdrüse verstopft wird. Das kann z. B. durch mikroskopisch kleine Hornhautpartikel der obersten Hautschicht geschehen. Diese Partikel verschließen den Haarkanal (Follikel), der ballonartig aufgebläht wird. Jetzt gelangt der produzierte Talg nicht mehr an die Hautoberfläche. Die im Inneren der Talgdrüse befindlichen Hornlamellen, die normalerweise für den Abtransport des Talgs sorgen, werden durch die Masse des Talgs zusammengedrückt und verhärten zusehens. Der Propf aus Hornzellen und Talg wird als Mitesser (Komedo) bezeichnet. Der Drüsengang ist vestopft. Der Mitesser ist da.

2. Man unterscheidet zwei Arten:

Whitehead:

Zuerst erkennt man einen geschlossenen Mitesser als weisses Knötchen. So ein heller Mitesser wird auch als Whitehead bezeichnet.

Blackhead:

Blackheads sind offene Mitesser, die dunkel gefärbt sind. Die dunkle Färbung entsteht durch chemische Reaktion mit dem Luftsauerstoff.
Nochmal: Die Farbe der Mitesser entsteht nicht, weil jemand unreine Haut hat, oder sich nicht wäscht. Die schwarzen Punkte auf der Haut entstehen durch die Einwirkung von Licht und Bakterien.

Dazu ein guter Link (mit Bild!):
http://www.roche.de/pharma/indikation/akne/allg_einzel_mit.htm

3. Was tun?

Auf keinen Fall selbst rumdrücken. Meistens wird durch Quetschen und Drücken alles nur noch schlimmer. Das liegt daran, daß vielfach der Talg in noch tiefere Hautschichten gedrückt wird. Auch Bakterien werden durch unsachgemäße Behandlung von Pickeln und Mitessern eher verteilt.
Man drückt die Entzündung nur noch tiefer ins Gewebe, andere Stellen entzünden sich. Also Hände weg!

Mitesser kann eine Kosmetikerin entfernen, viele Hautärzte haben mittlerweile ein angeschlossenes Kosmetikstudio im Haus. Dann zahlt idR auch die Krankenkasse die kosmetische Behandlung - auch Aknetoilette genannt - wenigstens zum Teil.
Die Kosmetikerin behandelt die Haut vor (Reinigung, Vapozon - Bedampfen der Haut, um die Poren zu öffnen) und knöpft sich dann die Mitesser vor: Sie sticht sie auf und hebt sie mit behandschuhten Fingern und mit sterilen Tupfern bewaffnet aus der Haut. Das kann weh tun, aber nach so einer Behandlung ist man eine Weile von neuen Mitessern verschont.

Auf dem Kosmetikmarkt sind auch selbsthaftende Strips erhältlich, die Mitesser entfernen sollen. Bei manchen Leuten bringen sie wenigstens einen kleinen Erfolg. Andere halten sie für rausgeschmissenes Geld. So effektiv wie eine kosmetische Behandlung sind sie aber auf keinen Fall. Ich habe die besten Erfahrungen mit Nivea Strips gemacht; man kann es ja mal ausprobieren.

Wenn's denn sein muß....

Wer nicht die Hände von Pickeln lassen kann, der sollte sich wenigstens an folgende Regeln halten, um den Schaden zu begrenzen. Also, NICHT einfach vorm Spiegel mit schmutzigen Fingern drauflospulen! Sondern:

1. Nicht zu früh drücken, das verlängert die Infektion.
Nicht schon bei einem leichten Druck- und Spannungsgefühl auf der Haut mit dem Drücken anfangen. Zwar ist der Grund für dieses Spannungsgefühl eine verstopfte Talgdrüse, man sollte aber unbedingt warten, bis sich ein Eiterpickel gebildet hat. Erst, wenn sich ein gelbes Köpfchen zeigt, kann man einschreiten. Früheres Drücken führt nur zu einer Verschlimmerung der Infektion und es dauert noch länger, bis der lästige Pickel endlich verschwindet. Also, etwas Geduld.

2. Vorsicht (und Hygiene) ist das oberste Gebot.
Man betupfe den Pickel mit einem desinfizierenden Mittel. Dann kann man das gelbe Köpfchen vorsichtig mit einer ebenfalls desinfizierten Nadel aufstechen. Aber wirklich ganz vorsichtig!
Danach nicht drücken. Ein Papiertuch auf den Pickel legen und die austretende Flüssigkeit aufsaugen.
ACHTUNG: Wenn man jetzt den Fehler macht und an dem Pickel weiterdrückt (in dem Bestreben, daß alles raus muß), sorgt man nur dafür, daß sich der Pickel neu entzündet. Es können dann sogar Narben zurückbleiben.

3. Nachbehandlung
Jetzt also den Pickel bitte in Ruhe lassen. Die aufgestaute Flüssigkeit tritt von allein aus. Nach einiger Zeit zeigt sich nur noch ein Sekrettröpfchen, das man ebenfalls vorsichtig abnehmen sollte. Dann den Pickel noch einmal desinfizieren.

4. Mitesser entfernen
Mitesser können evtl. mit Hilfe von Strips, die im Handel erhältlich sind, schonend und ohne Drücken entfernt werden. Muß man ausprobieren.

5. Lasst euch helfen.
Diese Tips sollte man nur bei gelegentlich auftretenden Pickeln anwenden. Bei ausgeprägter Akne, und insbesondere bei den schweren Akne-Formen, sollte man auf keinen Fall so vorgehen. Eine fachgerechte Entfernung von Aknepusteln und -pickeln, die auch Aknetoilette genannt wird, wird in der Regel von den Krankenkassen bezahlt.

 
 
 
 
 
 

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Aktualisiert: 18.7.2002
Autor: Jela