Fachinfo-Service
Minocyclin-ratiopharm® 50/ -100
10.B.2.1.2. Antibiotika / Antiinfektiva
Rp (ratiopharm)
Kapseln
Zus.: 1 Kps. enth.: Minocyclin-HCL 2 H2O
58 mg/ 116 mg (entspr. 50 mg/ 100 mg Minocyclin).
weit. Bestandteile: Maisstärke, Siliciumdioxid,
Gelatine, Magnesiumstearat, Farbstoffe E 132, E 171, E 172.
Anw.: 50 mg: Akne vulgaris (bes. papulopustulöse
u. zystische Formen). 100 mg: Infektionen durch Minocyclinempf. Erreger
im Bereich HNO, d. Urogenitaltraktes, d. Magen-Darm-Traktes, d. Haut,
Chlamydien-Konjunktivitis sowie bei Borreliose, Legionärskrankheit,
Brucellose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose u. a.
Gegenanz.: T 15
Anw.-beschränk.: T 15
Schwang./Stillz.: T 15
Nebenw.: T 15. zentralnervöse NW
(Schwindel, Gangunsicherheit, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen,
Benommenheit).
Wechselw.: T 15
Tox.: T 15
Hinw.: Reaktionsvermögen! (S)
Dos.: 50 mg: Je 1 Kps. morgens u. abends
über mindest. 4-6 Wo. mit reichlich Fl. (keine Milch od. Milchprod.)
einnehmen. 100 mg: Erw. u. Jugendl. über 50 kg KG: Anfangsdosis
200 mg Minocyclin (entspr. 2 Kps.), dann alle 12 Std. 100 mg Minocyclin
(entspr. 1 Kps.). Sonderdos.: akute gonorrh. Urethritis d. Mannes:
2mal 100 mg Minocyclin/Tag über 7 Tage. Akute Gonokokkeninfektion
d. Frau: 2mal 100 mg Minocyclin/Tag über mind. 7 Tage. Akute
Gonokokken-Epididymitis: 2mal 100 mg Minocyclin/Tag über 10 Tage.
50 Kps. (N2) 50 mg
(FB 41,84) 36,26
100 Kps. (N3) 50 mg
(FB 74,77) 68,39
10 Kps. (N1) 100 mg
(FB 21,82) 19,43
20 Kps. (N2) 100 mg
(FB 38,95) 34,59
50 Kps. (N3) 100 mg
(FB 83,93) 74,31
T 15 Tetracycline (systemische Anwendung)
(s. auch Monographie BAnz. 210, 10. 11.
1990)
Gegenanzeige
a Überempfindlichkeit gegen Tetracycline
b Schwere Leberfunktionsstörungen
c Niereninsuffizienz (Substanzen dieser
Gruppe können eine Azidose verstärken, den Katabolismus
und den Rest-N im Serum erhöhen)
Anwendungsbeschränkung
Bei Kindern unter 8 Jahren nur bei vitaler
Indikation
Schwangerschaft
Kontraindiziert.
Vom 4. Monat an kann es durch Einlagerung
von Tetracyclinen beim Fetus zu späteren Zahnverfärbungen,
Schmelzdefekten und Verzögerungen des Knochenwachstums kommen.
Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhte Gefahr
von Leberschäden.
Stillzeit
Kontraindiziert.
Einlagerung in Zähne (Zahnverfärbung)
möglich. Störungen der Darmflora möglich.
Nebenwirkung
Haut
- Hautreaktionen, auch schwere (s. j
Überempfindlichkeitsreakt.)
a Phototoxische Reaktionen von belichteten
Hautarealen (Erythem, Hautödem, Blasenbildung, selten Nagelablösung
und -verfärbung)
Muskel u. Skelett
b Reversible Knochenwachstumsverzögerung
bei Kdr. unter 8 Jahren (selten)
Nervensystem
c Intrakranielle Drucksteigerung (Kopfschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, möglicherweise Papillenödem) (sehr
selten)
Augen
d Passagere Myopie (Einzelfälle)
Gastrointestinaltrakt
e Irreversible Zahnverfärbung und
Zahnschmelzschädigung b. Kdr. unter 8 Jahren (selten)
f Heiserkeit, Schluckbeschwerden, schwarze
Haarzunge (selten)
g Gastrointestinale Störungen (Sodbrennen,
Magendruck, Meteorismus, Diarrhö)
Hinweis: Bei anhaltenden Diarrhöen
und Koliken an pseudomembranöse Kolitis denken (Präparat
absetzen!)
Gefäße
h i.v.: Thrombophlebitis
Atemwege
- Bronchospasmen (s. j Überempfindlichkeitsreakt.)
Blut
i Blutbildveränderungen, sehr selten
(z. B. Leukopenie, Thrombopenie, Anämie, atypische Lymphozyten,
Leukozytosen, toxische Granulation der Granulozyten)
Immunsystem
j Überempfindlichkeitsreaktionen
(z. B. Exanthem, Erytheme, Hautjucken, exfoliative Dermatitis, Urtikaria,
fixes Arneimittelexanthem, Erythema exudativum multiforme, Angioödem,
Bronchospasmen, anaphylaktischer Schock, Serumkrankheit-ähnliche
Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen)
Sonstiges
k Superinfektion durch Bakterien bzw.
Sproßpilze, z. B. Mundsoor, Vulvovaginitis (b. langfristiger
oder wiederholter Anw.)
Wechselwirkung
a Antacida (Al-, Mg-, Ca-haltig) <Tetracyclinresorption
vermindert>
b Milch und Milchprodukte <Tetracyclinresorption
vermindert>
c Eisensalze, oral <Tetracyclinresorption
vermindert>
d Aktivkohle <Tetracyclinresorption
vermindert>
e Methoxyfluran <Nierenversagen>
f Antidiabetika, orale <Blutzuckersenkung
verstärkt>
g Antikoagulanzien, orale <Antikoagulanzienwirkung
verstärkt>
h Enzyminduktoren (z. B. Barbiturate,
Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, chron. Alkoholabusus) <Tetracyclinabbau
beschleunigt>
i Cyclosporin <Cyclosporintoxizität
erhöht>
j Kontrazeptiva, orale <Sicherheit
der Kontrazeptiva beeinträchtigt (Beeinflussung der Darmflora)>
k Theophyllin <Erhöhte Rate gastrointestinaler
Beschwerden>
l Digoxin <Digoxin-Plasmaspiegel erhöht>
m Methotrexat <Methotrexat-Toxizität
verstärkt>
n Hinweis: Der Nachweis von Harnzucker,
Eiweiß und Urobilinogen, sowie der Nachweis von Katecholaminen
im Urin kann gestört sein.
Intoxikation
Bei Anwendung sehr hoher Dosen
oder Ausscheidungsinsuffizienz der Nieren Kumulation; Leberschädigung
mit Pankreatitis möglich. Zersetzte Tetracyclin-Präparate
(Anhydro-4-epitetracyclin-HCl) können toxisch wirken (Fanconi-Syndrom).
Symptome und klinische Befunde:
In der Regel Gelbfärbung des Harns.
Positiver Ausfall der Reduktionsproben auf Harnzucker, Magen-Darm-Störungen
(Erbrechen), evtl. parenchymatöse Leber- und Nierenschädigungen.
Bei unsachgemäßer Injektion
von Tetracyclin-Präparaten kann es zu Schwindel, Hitzegefühl,
Rötung des Gesichtes und gelegentlich zu Kollaps kommen.
Therapie
Behandlung der jeweiligen Organschädigung;
ggf. sofortige Unterbrechung der Injektion.