Beipackzettel von Minocyclin (Minocyclin)





Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
 

Gebrauchsinformation
 

Minocyclin-ratiopharm® 50

Kapseln zu 50 mg Minocyclin
Wirkstoff: Minocyclinhydrochlorid

Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil

1 Kapsel enthält:
Minocyclinhydrochlorid 2 H20 (entsprechend 50 mg Minocyclin)

Sonstige Bestandteile
Maisstärke, Magnesiumstearat, Siliciumdioxid, Gelatine, Farbstoffe E 132, E 171, E 172.

Darreichungsform und Inhalt
Minocyclin-ratiopharm' 50 ist in Originalpackungen zu 50 Kapseln und 100 Kapseln erhältlich.

Mittel zur Behandlung der Akne (Antibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline)

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:
ratiopharm GmbH & Co., Graf-Arco-Str. 3, 89079 Ulm
Telefon: (07 31) 4 02 02, Telefax: (07 31) 40 26 03

Hersteller:
Merckle GmbH, Ludwig-Merckle-Str. 3, 89143 Blaubeuren
Telefon: (07344)140, Telefax: (07344) 3501
 

Anwendungsgebiete
Schwere Formen der Akne (Acne vulgaris, besonders papulopustulöse und zystische Formen).
 
Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Minocyclin-ratiopharm® 50 nicht einnehmen?
Sie dürfen Minocyclin-ratiopharm® 50 nicht einnehmen, wenn Ihnen bekannt ist, daß Sie auf den Wirkstoff Minocyclinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile allergisch reagieren. Informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn Sie schon einmal auf ein anderes Tetracyclin allergisch reagiert haben, da Sie dann auf Minocyclin ebenfalls allergisch reagieren (Kreuzallergie).

Wenn Sie unter einer schweren Störung der Leberfunktion leiden, dürfen Sie Minocyclin-ratiopharm® 50 nicht einnehmen, da es sonst zu einer weiteren Verschlechterung Ihrer Leberfunktion kommen kann.
 

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Minocyclin-ratiopharm® 50 sollte während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nur eingenommen werden, wenn nach strengster Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt die Notwendigkeit und Vertretbarkeit einer solchen Behandlung festgestellt wurde, da es beim ungeborenen Kind und beim Säugling zu einer Verfärbung der Zähne, zu Zahnschmelzschädigungen und zu einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann. Außerdem besteht eine erhöhte Gefahr der Leberschädigung bei Verabreichung von Minocyclin an Schwangere.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter 8 Jahren sollten nicht mit Minocyclin-ratiopharm 50 behandelt werden, da es während der Behandlung zu einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen kann.

Darüber hinaus kann es durch Ablagerung von gefärbten Calcium-Verbindungen zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzschädigungen kommen, wenn Kinder mit Minocyclin-ratiopharm® 50 behandelt werden, deren bleibendes Gebiß noch nicht voll ausgebildet ist.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Es ist möglich, daß Minocyclin-ratiopharm® 50 die empfängnisverhütende Wirkung der ,,Pille" beeinträchtigt. Sie sollten daher während der Behandlung mit Minocyclin-ratiopharm® 50 zusätzlich nichthormonhaltige empfängnisverhütende Mittel anwenden.

Während der Behandlung mit Minocyclin-ratiopharm® 50 sollten Sie auf Sonnenbäder im Freien oder in Solarien verzichten.. Da Ihre Haut während der Behandlung empfindlicher reagiert, kann es bei Sonnenbestrahlung eher als sonst zu Beschwerden wie bei einem Sonnenbrand und selten auch zu Nagelablösung und -verfärbung kommen.

Bei einer längerfristigen Behandlung (d.h. mehr als 21 Tage) sollten Ihr Blut sowie Ihre Leber- und Nierenfunktion regelmäßig untersucht werden.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt vor Harnuntersuchungen über die Einnahme von Minocyclin-ratiopharm® 50, da bei speziellen Untersuchungen (Nachweis von Harnzucker, Harneiweiß und Urobilinogen sowie Katecholaminen im Urin) Störungen auftreten können.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei der Arbeit ohne sicheren Halt beachten?
Während der Behandlung mit Minocyclin-ratiopharm® 50 können Bewegungsstörungen, Müdigkeit und Schwindel sowie in Einzelfällen eine vorübergehende Kurzsichtigkeit auftreten. Bei Frauen treten diese Erscheinungen häufiger auf als bei Männern.

Sie können dann auf unerwartete oder plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!

Beachten Sie besonders, daß Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Minocyclin-ratiopharm® 50?

Arzneimittel, die die Aufnahme von Minocyclin beeinträchtigen können
Aluminium-, Calcium- und Magnesium-Salze in speziellen Mitteln zur Behandlung eines übersäuerten Magens (Antazida) sowie Eisenpräparate, medizinische Kohle und Colestyramin (Mittel zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte) vermindern die Aufnahme von Minocyclin in den Körper. Diese Arzneimittel sollten Sie deshalb immer 2 bis 3 Stunden vor oder nach Minocyclin-ratiopharm" 50 einnehmen.

Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden
Barbiturate und andere Arzneimittel, die bei Anfallsleiden eingenommen werden (z.B. Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon) können den Abau von Minocyclin in der Leber beschleunigen (durch sog. Enzyminduktion), so daß unter üblicher Dosierung keine wirksamen Minocyclin-Blutspiegel erreicht werden.

Antibiotika
Die gleichzeitige Einnahme von Minocyclin-ratiopharm® 50 und speziellen Arzneimitteln zur Behandlung bakterieller Infektionen (Betalaktam-Antibiotika, wie z.B. Penicilline, Cefalosporine) sollte ver mieden werden, da es zu einer gegenseitigen Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit kommen kann.

Isotretinoin
Kurz vor, während und kurz nach einer Akne-Behandlung mit Isotretinoin ist von einer Behandlung mit Minocyclin-ratiopharm® 50 Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen vorübergehende Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können.

Theophyllin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Theophyllin (Mittel zur Asthma-Behandlung) und Tetrazyklinen können vermehrt Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
 

Welche anderen Arzneimittel werden von Minocyclin-ratiopharm® 50 beeinflußt?

Blutzuckersenkende und gerinnungshemmende Arzneimittel
Minocyclin-ratiopharm® 50 kann die Wirkung von speziellen blutzuckersenkenden Mitteln (orale Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und gerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulantien vom Cumarin-Typ) verstärken. Gegebenenfalls muß der Arzt eine Dosisverringerung vornehmen. Bitte informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie Zeichen einer Unterzuckerung bei sich feststellen.

Ciclosoorin A
Die schädigende Wirkung von Ciclosporin A (Mittel zur Schwächung körpereigener Abwehrreaktionen) wird durch Doxycyclin verstärkt. Da Minocyclin zur gleichen Stoffklasse (Tetrazykline) gehört, kann nicht ausgeschlossen werden, daß diese Wechselwirkung auch mit Minocyclin-ratiopharm® 50 auftritt.

Methotrexat
Bei gleichzeitiger Anwendung kann die schädigende Wirkung von Methotrexat verstärkt werden.

Methoxyfluran und andere nierenschädigende Arzneimittel
Die Kombination einer Minocyclin-Therapie mit einer Methoxyfluran-Narkose oder anderen Stoffen, die die Niere schädigen können, kann zu Nierenversagen führen.

Herzglykoside
Bei gleichzeitiger Einnahme mit Digoxin kann der Digoxin-Plasmaspiegel erhöht werden.

Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
 

Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Die in Milch und Milchprodukten enthaltenen Calcium-Salze beeinträchtigen die Aufnahme von Minocyclin in den Körper. Nehmen Sie deshalb Minocyclin-ratiopharm® 50 ca. 2 bis 3 Stunden vor oder nach der Einnahme von Milch und Milchprodukten ein.

Bei ständigem Alkoholmißbrauch kann der Abbau von Minocyclin-ratiopharm® 50 in der Leber beschleunigt sein (sog. Enzyminduktion), so daß unter üblicher Dosierung keine wirksamen Minocyclin-Blutspiegel erreicht werden.
 

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Minocyclin-ratiopharm® 50 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften damit Minocvclin-ratiopharm0' 50 richtig wirken kann!

Wie oft und in welcher Menge sollten Sie Minocyclin-ratiopharm® 50 einnehmen?

Nehmen Sie 2mal täglich 1 Kapsel (entsprechend 2mal 50 mg Minocyclin) ein.

Wie und wann sollten Sie Minocyclin-ratiopharm® 50 einnehmen?

Nehmen Sie die Kapseln regelmäßig morgens und abends mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein.

Sie können Minocyclin-ratiopharm® 50 während der Mahlzeiten einnehmen. Die Aufnahme in den Körper wird dadurch nicht beeinträchtigt (meiden Sie jedoch Milch und Milchprodukte).

Wie lange sollten Sie Minocyclin-ratiopharm® 50 einnehmen?

Sie sollten Minocyclin-ratiopharm® 50 über einen Zeitraum von mindestens 4 - 6 Wochen einnehmen. Über eine längere Behandlung entscheidet Ihr Arzt.
 

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Minocyclin-ratiopharm® 50 in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Obwohl Berichte über Vergiftungsfälle mit Minocyclin bisher nicht vorliegen, sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt verständigen, da die Möglichkeit besteht, daß Leber- und Nierenschädigungen sowie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten. Halten Sie eine Packung des Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
 

Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Minocyclin-ratiopharm® 50 eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?

Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, holen Sie bitte die Einnahme zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach. Wenn Sie mehrere Einnahmen vergessen haben, sollten Sie sich Ihrem Arzt zur Kontrolle vorstellen, damit eine mögliche Verschlechterung der Erkrankung rechtzeitig festgestellt werden kann.
 

Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, da sonst die Gefahr eines Rückfalles besteht!
 

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Minocyclin-ratiopharm 50 auftreten?

Blut- und Blutkörperchen
In sehr seltenen Fällen können bestimmte Blutbildveränderungen auftreten, die sich nach Beendigung der Behandlung von selbst zurückbilden. Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen und der Zahl der Blutplättchen (Anämie, Thrombopenie), Verminderung oder Erhöhung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie, Leukozyfose), Erhöhung der Zahl der sog. eosinophilen Blutkörperchen (Eosinophilie) sowie Veränderungen einiger Zelltypen (atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten).

Haut und HautanhangsgebiIde
Allergische Hautreaktionen auf Minocyclin sind selten. Unter Sonneneinstrahlung kann es im Rahmen einer sog. Lichtsensibilisierung (durch Licht ausgelöste Überempfindlichkeitsreaktion) zu einer Schädigung der belichteten Hautbereiche (phototoxische Reaktion) kommen mit Beschwerden wie bei einem Sonnenbrand (z. B. Blasenbildung, Rötung, Schwellung, Verfärbung) und selten auch mit Beteiligung der Nägel (Nagelablösung und -verfärbung).

Im Bereich vorausgegangener entzündlicher Hautveränderungen können bei einer Langzeitbehandlung blaugraue Hautverfärbungen (Hyperpigmentierung) auftreten. Nach längerer Behandlung mit Minocyclin sind in Einzelfällen schwärzliche Verfärbungen der Nägel und der Schleimhäute aufgetreten.

Leber und Gallenwege
Bei Uberdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden und einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (siehe ,,Überdosierung und andere Anwendungsfehler", Kontrolluntersuchungen bei Langzeitbehandlung siehe ,,Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise").

Magen-Darm-Trakt
Während der Behandlung können Magen-Darm-Beschwerden auftreten wie Blähungen, Brechreiz, Durchfall, Erbrechen, Fettstühle, Magendruck, Sodbrennen und Übelkeit. In Einzelfällen wurden Heiserkeit, Mund- und Rachenschleimhautentzündungen sowie Schluckbeschwerden beobachtet, selten kann eine schwarze Haarzunge auftreten.

Nervensystem
Unter einer Behandlung mit Minocyclin treten bedeutend häufiger Nebenwirkungen des zentralen Nervensystems auf als bei anderen Tetrazyklinen. Frauen sind von diesen Nebenwirkungen häufiger als Männer betroffen. Dabei kommt es zu Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bewegungsstörungen (Ataxie), Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Benommenheit. Sehr selten wird eine Drucksteigerung in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) beobachtet, die nach Absetzen von Minocyclin-ratiopharm® 50 wieder vorübergeht. Sie äußert sich durch Erbrechen, Kopfschmerzen, Übelkeit und möglicherweise Papillenödem (Schwellung im Augapfel an der Austrittsstelle des Sehnervs).

Nieren
Als Zeichen einer Nierenfunktionsstörung kann es im Blut zu einem Anstieg sog. harnpflichtiger Stoffe kommen.

Sinnesorgane
Vereinzelt ist über eine vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) unter Einnahme von Tetrazyklinen berichtet worden.

Überempfindlichkeitserscheinungen
Überempfindlichkeitserscheinungen (z.B. allergische Reaktionen) sind unter Minocyclin sehr selten beobachtet worden (siehe ,,Gegenanzeigen" sowie Gegenmaßnahmen bei ,,Nebenwirkungen").

Dazu gehören:
- vorübergehende schmerzhafte Schwellung der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödem)
- örtlich begrenzter, regelmäßig an den gleichen Stellen auftretender Hautausschlag (Exanthem)
- an den Genitalien und anderen Körperregionen auftretender Hautausschlag (fixes Arzneimittelexanthem)
- Asthma
- Hautrötung (Erythem)
- am ganzen Körper auftretende, u.U. mit Gelenkbeschwerden einhergehende flächenhafte Hautrötung, vor allem an Hand, Fuß, Gesicht, Nacken (Erythema exsudativum multiforme)
- am ganzen Körper auftretender Hautausschlag (generalisiertes Exanthem)
- Hautjucken
- Auftreten einer allergisch bedingten Lungenentzündung (eosinophile Lungeninfiltrate)
- Verschlimmerung eines systemischen Lupus erythematodes (schwere Allgemeinerkrankung, die mit Fieber, Gelenkschmerzen und -entzündung sowie mit Haut- und Schleimhautbeschwerden einhergeht)
- Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis)
- Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie), Blutbildveränderungen mit Leber- und Nierenbeteiligung, Gelenkschmerzen und Kopfschmerzen
- Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (Urtikaria).
Schwere plötzlich auftretende Überempfindlichkeitserscheinungen äußern sich z.B. als Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock, Gesichtsschwellung (Gesichtsödem), Herzjagen, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege (Atemnot), Zungenschwellung. Beim Auftreten dieser Erscheinungen benötigen Sie unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe (siehe unter ,,Gegenmaßnahmen").

In seltenen Fällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Minocyclin-Behandlung über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z.B. exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom) berichtet worden.

Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme von Minocyclin ist bisher nicht bewiesen. Innerhalb der Tetrazyklin-Gruppe besteht eine komplette Kreuzallergie.

Sonstige Nebenwirkungen
Unter einer Behandlung mit Minocyclin-ratiopharm 50 kann es zu einer Besiedelung der Haut oder der Schleimhäute (vor allem des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute) mit Hefepilzen (Candida) kommen. Dabei können die folgenden Beschwerden auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend (Pruritus ani).

Bei Erwachsenen sind nach längerer hochdosierter Behandlung mit Minocyclin in seltenen Fällen schwärzliche Verfärbungen von Zähnen, Nägeln, Knochen und der Schleimhäute sowie der Schilddrüse beschrieben worden. Im Bereich vorausgegangener entzündlicher Hautveränderungen können bei Langzeitbehandlung mit Minocyclin blaugraue Hyperpigmentierungen auftreten. Bei kurzzeitiger Anwendung treten sehr selten schwarzgraue Auflagerungen auf den Zähnen auf, die vorübergehend (reversibel) sind.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
 

Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollten Sie Ihren Arzt verständigen, da sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muß.

Nehmen Sie in diesem Fall keine Mittel ein, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen.
Leichtere Magen-Darm-Beschwerden lassen sich bis zu einem gewissen Grad verringern, indem Sie Minocyclin-ratiopharm® 50 während der Mahlzeiten einnehmen.
Nehmen Sie Minocyclin-ratiopharm® 50 zunächst nicht weiter ein, wenn allergische Erscheinungen bei Ihnen auftreten, und wenden Sie sich an den behandelnden Arzt.

Bei plötzlich auftretenden schweren Überempfindlichkeitserscheinungen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da Sie unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe benötigen.
 

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt.
Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Achten Sie stets darauf, Minocyclin-ratiopharm® 50 so aufzubewahren, daß es für Kinder nicht zu erreichen ist!

Stand der Information

April 1996
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