Gebrauchsinformation
- Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig
durch, bevor Sie mit der Anwendung des Arzneimittels beginnen, denn sie enthält
wichtige Informationen für Sie.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später
nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht
an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn
diese die gleichen Symptome haben wie Sie.
Die Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was sind Aknenormin 20 mg Weichkapseln und wofür werden sie angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Aknenormin 20 mg Weichkapseln beachten?
3. Wie sind Aknenormin 20 mg Weichkapseln einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie sind Aknenormin 20 mg Weichkapseln aufzubewahren?
Aknenormin 20 mg Weichkapseln
Wirkstoff: Isotretinoin
Der
arzneilich wirksame Bestandteil ist Isotretinoin.
1 Kapsel Aknenormin 20 mg Weichkapseln enthält 20 mg Isotretinoin.
Die sonstigen Bestandteile sind: Kapselinhalt: Sojaöl, alpha-Tocopherol,
Natriumedetat, Butylhydroxyanisol, hydriertes Pflanzenöl, partiell hydriertes
Sojaöl, gelbes Wachs.
Kapselhülle: Gelatine, Glycerol, Sorbitol-Lösung 70 %, gereinigtes
Wasser, Ponceau 4R (E 124), Indigocarmin (E 132) und Titandioxid (E 171).
Aknenormin 20 mg Weichkapseln sind in Packungen mit 50 Weichkapseln erhältlich.
1.
WAS SIND AKNENORMIN 20 MG WEICHKAPSELN UND WOFÜR
WERDEN SIE ANGEWENDET?
1.1 Was sind Aknenormin 20 mg Weichkapseln?
Isotretinoin ist ein dem Vitamin A verwandter Wirkstoff. Isotretinoin wirkt gegen Akne (siehe auch unter "Aknenormin 20 mg Weichkapseln werden angewendet"), indem es die Talgproduktion vermindert, die Bildung von Mitessern verhindert und Entzündungvorgänge n der Haut hemmt.
1.2. von:
HERMAL KURT HERRMANN GmbH & Co
Scholtzstraße 3, D-21465 Reinbek
Tel: 040/72704-0, Fax: 040/7229296
www.hermal.de
1.3 Aknenormin 20 mg Weichkapseln
werden angewendet zur Behandlung von schweren Formen der Akne wie z.B. Acne
conglobata und Acne cystica, die auf andere Therapieformen nicht ansprechen.
2. WAS MÜSSEN
SIE VOR DER EINNAHME VON AKNENORMIN 20 MG WEICHKAPSELN BEACHTEN?
2.1 Aknenormin 20 mg Weichkapseln
dürfen nicht eingenommen werden
Sie
dürfen Aknenormin 20 mg Weichkapseln nicht einnehmen, wenn Sie schwanger
sind; Isotretinoin ist stark fruchtschädigend. Es darf bei allen gebärfähigen
Frauen nicht angewendet werden, es sei denn, eine Schwangerschaft ist ausgeschlossen,
eine sichere Schwangerschaftsverhütung gewährleistet und alle übrigen
unter "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Aknenormin 20 mg Weichkapseln
ist erforderlich" genannten Bedingungen sind erfüllt.
- wenn Sie stillen,
- wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion eingeschränkt ist,
- wenn Sie unter Hyperlipoproteinämie leiden (zu hohe Blutfettwerte),
- wenn Sie an Hypervitaminose A leiden (Erkrankung durch Überdosierung von Vitamin A),
- wenn Sie gleichzeitig mit Tetrazyklinen behandelt werden (bestimmte Antibiotika),
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Isotretinoin oder einem der sonstigen Bestandteile von Aknenormin 20 mg Weichkapseln sind.
Eine Therapie mit Isotretinoin soll bei vorbestehender Fettstoffwechselstörung
nur dann weitergeführt werden, wenn bei den Kontrolluntersuchungen der
Blutfettwerte (Triglyceride, Gesamtcholesterin, Lipoproteine) keine Verschlechterung
der Stoffwechsellage erkennbar ist.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Aknenormin 20 mg Weichkapseln ist erforderlich
Die Anwendung von Isotretinoin ist
bei gebärfähigen Frauen nicht angezeigt, da es im Falle einer Schwangerschaft
schwere Missbildungen beim ungeborenen Kind verursacht; potentiell können
alle exponierten Feten betroffen sein. Die Missbildungen betreffen vor allem
das Zentralnervensystem, das Herz und die großen Blutgefäße
und treten in einem hohen Prozentsatz auf, selbst wenn Isotretinoin nur über
einen kurzen Zeitraum während der Schwangerschaft eingenommen wurde.
Wenn indessen bei einer gebärfähigen Frau eine schwere, entstellende
Akne vorliegt und andere Behandlungsmöglichkeiten fehlen, kann vom Arzt
trotz der fruchtschädigenden Wirkung die Anwendung von Isotretinoin in
Erwägung gezogen werden. Dabei müssen jedoch die folgenden Vorsichtsmaßnahmen
streng beachtet werden, um eine Schwangerschaft vor, während und im Zeitraum
von 1 Monat nach Abschluß der Therapie sicher auszuschließen:
1. Vor Beginn der Behandlung mit Isotretinoin muss die Patientin vom behandelnden Arzt ausdrücklich und ausführlich auf das fruchtschädigende Risiko des Medikamentes, die Notwendigkeit der wirksamen und andauernden Empfängnisverhütung und auf die eventuellen Folgen einer Schwangerschaft hingewiesen werden, falls diese während der Behandlung mit Isotretinoin oder innerhalb 1 Monats nach deren Beendigung eintritt. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass die Patientin in der Lage ist, das Aufklärungsgespräch zu verstehen, und zuverlässig die erforderlichen Maßnahmen zur Empfängnisverhütung durchführen wird. Es wird empfohlen, die Aufklärung mündlich und schriftlich vorzunehmen und von der Patientin (bzw. bei Minderjährigen vom Erziehungsberechtigten) unterzeichnen zu lassen. Es muss darauf hingewiesen werden, dass empfängnisverhütende Maßnahmen versagen können.
2. Eine möglicherweise bereits besiehende Schwangerschaft muß 14 Tage vor Therapiebeginn mit Isotretinoin durch einen Schwangerschafts-Labortest und ggf. eine gynäkologische Untersuchung sicher ausgeschlossen werden. Der Schwangerschaftstest muss von einem Arzt oder einem entsprechenden Labor vorgenommen werden. Die Behandlung mit Isotretinoin soll am 2. oder 3. Tag der folgenden normalen Monatsblutung (Menstruation) begonnen werden.
3. Für jede gebärfähige Frau, die mit Isotretinoin behandelt wird, ist es absolut unerlässlich, dass sie sich 1 Monat vor der Behandlung, während der Behandlung und für 1 Monat nach Absetzen des Arzneimittels einer wirksamen und andauernden Empfängnisverhütung unterzieht. Auch im Falle einer erneuten Behandlung mit Isotretinoin bei wiederauftretender (rezidivierender) Akne sind die Richtlinien zur Empfängnisverhütung einzuhalten. Die Wirksamkeit der gewählten empfängnisverhütenden Methode ist in jedem einzelnen Fall sorgfältig zu überdenken, insbesondere beim 1. Zyklus einer hormonellen Kontrazeption ("Anti-Baby-Pille").
4. Um die Wirksamkeit des Konzeptionsschutzes zu gewährleisten, ist vom behandelnden Arzt alle 4 Wochen ein Schwangerschafts-Labortest durchzuführen.
5. Eine solche andauernde und wirksame Empfängnisverhütung muss auch bei Wiederholung der Behandlung durchgeführt und auf 1 Monat vor und 1 Monat nach Absetzen des Arzneimittels ausgedehnt werden.
6. Sollte trotzdem während einer Behandlung mit Isotretinoin und im Laufe 1 Monats danach eine Schwangerschaft eintreten, so besteht ein großes Risiko schwerster Missbildungen beim ungeborenen Kind. Außerdem ist das Risiko von Fehlgeburten erhöht. Es sind Fälle schwerster kindlicher Missbildungen bekannt, die mit der Einnahme von Isotretinoin während der Schwangerschaft in Beziehung stehen. Es handelt sich dabei um Hydrocephalus (abnorm vergrößerter Schädel), Microcephalus (abnorm verkleinerter Schädel), Missbildung der Ohrmuscheln, verkleinerten oder fehlenden äußeren Gehörgang, Microphthalmie (krankhafte Kleinheit des Auges), Fehlbildungen des Herzens und der Blutgefäße, Fehlbildungen des Gesichts, Fehlbildungen des Thymus, Unterfunktion der Nebenschilddrüsen und Missbildungen des Kleinhirns. Im Falle einer eingetretenen Schwangerschaft sollten Arzt und Patientin gemeinsam klären, ob eine Fortsetzung der Schwangerschaft ratsam ist.
Auch Frauen, die wegen einer vermeintlichen Unfruchtbarkeit (Ausnahme: Patienten nach Gebärmutterentfernung) keine empfängnisverhütenden Maßnahmen anwenden und die angeben, dass sie keinen Geschlechtsverkehr haben, müssen dazu angehalten werden, die oben beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten, solange Isotretinoin eingenommen wird.
Da es sich bei Akne um eine Krankheit
handelt, die von männlichen Hormonen abhängig ist, sollten orale Kontrazeptiva
(empfängnisverhütende Mittel), die Androgene enthalten, wie z. B.
19-Nortestosteron-Derivate (Norsteroid), vermieden werden, besonders bei Auftreten
von gynäkologisch-endokrinologischen Problemen. Niedrigdosierte Progesteron-Präparate
(so genannte Minipillen) sollten nicht zur Empfängnisverhütung eingesetzt
werden, da ihre empfängnisverhütende Wirkung durch Wechselwirkung
mit Isotretinoin beeinträchtigt werden kann. Sie sind während einer
Isotretinoin-Behandlung ungeeignet zur Empfängnisverhütung. Auf Nebenwirkungen,
die die Haut, Leber und Nieren, das,Zentralnervensystem und die Knochen betreffen
können, muss ausführlich hingewiesen werden.
Bei den Patienten muss vor Therapiebeginn und alle 4 Wochen während der
Behandlung unter anderem die Leber- und Nierenfunktion biochemisch untersucht
werden.
Blutfettwerte (Nüchternwerte) sollen ebenfalls vor der Behandlung, 1 Monat
nach Beginn und am Ende der Therapie kontrolliert werden.
Leberfunktion:
Die Leberfunktion sollte vor - und
einen Monat nach dem Beginn der Behandlung, sowie in der Folge in Abständen
von 3 Monaten, kontrolliert werden.
Wenn vor Behandlungsbeginn erhöhte Laborwerte festgestellt werden, muss
der Nutzen der Behandlung gegen das Risiko so abgewogen werden. Es wurde von
vorübergehenden und reversiblen Erhöhungen der Lebertransaminasen
berichtet. In vielen Fällen lagen die Veränderungen im normalen Bereich
und gingen während der Behandlung auf die Ausgangswerte zurück.
Dennoch kann eine Dosisreduzierung oder ein Abbruch der Behandlung nötig
sein, wenn die normalen Transaminasewerte überschritten werden.
Blutfette:
Während der Therapie auftretende
erhöhte Blutfettwerte normalisieren sich normalerweise durch Reduktion
der Dosis oder Unterbrechung der Behandlung. Die Normalisierung erhöhter
Blutfettwerte kann auch durch Diätmaßnahmen erreicht werden. Klinisch
signifikante Erhöhung der Serumtriglyceridwerte (bis zu > 800 mg/dl)
können mit einer akuten Pankreatitis, welche tödlich sein kann, in
Verbindung stehen.
Eine deutliche Erhöhung
der Triglyceride sollte unbedingt vermieden werden (siehe "Nebenwirkungen").
Bei schwerer Hypertriglyceridämie (zu hohe Triglyceridwerte im Blut) oder
Symptomen einer Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) muss
Aknenormin 20 mg Weichkapseln abgesetzt werden.
Fälle von Depression, psychotischen Symptomen und selten Selbstmordversuchen,
wie auch Selbstmord wurden von Patienten berichtet, die mit Isotretinoin behandelt
wurden. Deshalb ist bei Patienten mit früheren Anzeichen von Depressionen
und psychotischen Symptomen besondere Vorsicht angezeigt. Alle Patienten müssen
darüber informiert werden, daß sie bei Anzeichen von Depressionen
ihren Arzt aufsuchen, um gegebenenfalls entsprechend behandelt zu werden.
Knochenveränderungen wie vorzeitiger Schluss der Knochenwachstumsfugen
wurden nach jahrelanger Verabreichung hoher Dosen bei Patienten mit Verhornungsstörungen
der Haut beobachtet Daher sollte bei jedem Patient eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung
durchgeführt werden.
Myalgien (Muskelschmerzen) und Arthralgien (Gelenkschmerzen) können auftreten
und mit einer reduzierten körperlichen Leistungsfähigkeit verbunden
sein (siehe "Nebenwirkungen"). In einzelnen Fällen wurden bei
Patienten unter Isotretinoin-Behandlung erhöhte Serum-CPK-Werte (Creatin-Phosphokinase-Werte)
im Blut beobachtet. Diese traten besonders bei solchen Patienten auf, die starken
körperlichen Belastungen ausgesetzt waren.
Trockene Augen, Hornhauttrübung, Entzündung der Hornhaut und verschlechtertes
Nachtsehen bilden sich normalerweise nach Ende der Behandlung wieder zurück.
Aufgrund einer möglichen Hornhautentzündung sollten Patienten mit
trockenen Augen regelmäßig untersucht werden. Sie sollten darauf
hingewiesen werden, dass sie möglicherweise auf Kontaktlinsen verzichten
sollten. Patienten, die Sehstörungen haben, sollten zur Untersuchung an
einen Augenarzt überwiesen und das Absetzen von Aknenormin 20 mg Weichkapseln
sollte erwogen werden. Die Anpassungsfähigkeit der Augen an die Dunkelheit
kann beeinträchtigt sein. Deshalb ist beim Autofahren im Dunkeln Vorsicht
geboten (siehe "Auswirkungen auf, die Verkehrstüchtigkeit und das
Bedienen von Maschinen").
Aknenormin 20 mg Weichkapseln wurden bei Patienten, die in ihrer Krankengeschichte
keine intestinalen (den Darm betreffenden) Probleme aufwiesen, mit dem Auftreten
entzündlicher Darmerkrankungen (wie regionaler Ileitis) in Verbindung gebracht.
Patienten, bei denen schwerer (blutiger) Durchfall auftritt, müssen Aknenormin
20 mg Weichkapseln sofort absetzen.
Selten wurde von anaphylaktischen Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen
bis hin zum Schock) berichtet, und nur nach vorangegangener äußerlicher
Retinoidexposition Allergische Haut reaktionen wurden selten gemeldet Von schweren
Fällen allergischer Gefäßentzündung, oft mit Purpura (Blutergüsse
und rote Flecken) der Extremitäten und extrakutaner Beteiligung, wurden
berichtet. Bei schweren allergischen Reaktionen muss die Therapie abgebrochen
und der Patient sorgfältig überwacht werden.
Wegen vermehrter Narbenbildung nach Dermabrasion (Entfernen oberer Hautschichten)
sollte eine Dermabrasion und ähnliche Verfahren wie Peelings nicht während
der Behandlung mit Aknenormin 20 mg Weichkapseln und auch nicht in den darauf
folgenden 5 bis 6 Monaten erfolgen.
Wachsepilation (Haarentfernung mit Wachs) sollte wegen möglicher Narbenbildung
oder Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung) vvährend mindestens
6 Monaten nach der Behandlung mit Aknenormin 20 mg Weichkapseln vermieden werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Diabetes mellitus, Adipositas
(krankhafter Fettsucht), Alkoholismus, Fettstoffwechsel-störungen, Leber
und Nierenfunktionsstörungen, kardiovaskulären (die Herz und die Blutgefäße
betreffenden) Erkrankungen und Hyperlipoproteinämie (erhöhte Blutfettwerte),
Bei diesen Patienten kann eine engere Kontrolle der entsprechenden Laborwerte
nötig sein. Bei bekanntem oder bei Hinweisen auf Diabetes wird eine engmaschige
Überwachung der Blutzuckerspiegel empfohlen. Obwohl kein direkter Zusammenhang
nachgewiesen wurde, sind erhöhte Nüchternblutzuckerwerte und Erstmanifestationen
von Diabetes während der Therapie mit Isotretinoin beschrieben worden.
Die Patienten dürfen während und 1 Monat nach der Behandlung mit Aknenormin
20 mg Weichkapseln kein Blut spenden.
Schwangerschaft
Isotretinoin ist stark
fruchtschädigend (teratogen) und darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen
werden. Es darf nicht von gebärfähigen Frauen eingenommen werden,
es sei denn, spezielle Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen (siehe unter
"Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Aknenormin 20 mg Weichkapseln
ist erforderlich").
Die Gefahr, daß ein missgebildetes Kind entsteht, wenn Isotretinoin in
irgendeiner Dosierung während der Schwangerschaft - auch nur für kurze
Zeit - eingenommen wird, ist außerordentlich hoch. Die Möglichkeit
einer Missbildung besteht im Falle einer Isotretinoin Exposition für jedes
ungeborene Kind.
Bei einer Behandlung mit Isotretinoin während der Schwangerschaftsphase,
in der Missbildungen entstehen können, besteht beim Menschen ein sehr hohes
Risiko schwerster kindlicher Missbildungen (einschließlich schwerer Missbildungen
des zentralen Nervensystems, der Thymusdrüse, im Schädel- und Gesichtsbereich
sowie des Herzens und der Blutgefäße). Das Risiko einer Fehlgeburt
ist erhöht.
Stillzeit
Isotretinoin darf nicht von stillenden Frauen eingenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und das
Bedienen von Maschinen
Wegen der möglichen Sehstörungen (z.B. verschlechtertes Nachtsehen/eingeschränkte
Anpassungsfähigkeit der Augen im Dunkeln), und auch wegen der möglichen
psychischen Effekte oder Störungen des ZNS sollten die Patienten angewiesen
werden, beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen besonders vorsichtig zu
sein.
Wichtige Warnhinweise über
bestimmte Bestandteile von Aknenormin 20 mg Weichkapseln:
Sojaöl kann in seltenen Fällen zu schweren allergischen Reaktionen
führen.
Ponceau R (E 124) kann allergische Reaktionen einschließlich Asthma hervorrufen.
Die Allergie tritt häufiger bei Personen auf, die auf Acetylsalicylsäure
allergisch reagieren.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige
Arzneimittel handelt. Die gleichzeitige Behandlung mit Tetrazyklinen (bestimmten
Antibiotika) kann erhöhten Schädelinnendruck verursachen und darf
deshalb nicht gleichzeitig angewendet werden.
Isotretinoin kann die Bioverfügbarkeit von Carbamazepin (Mittel gegen Epilepsie)
verändern. Deshalb sollten die Blutspiegel von Carbamazepin bei gleichzeitiger
Therapie mit Isotretinoin überwacht werden.
Andere äußerliche Aknemittel sollten nur mit Vorsicht angewandt werden,
da lokale Reizungen verstärkt werden können.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Vitamin A muß vermieden werden da es
sonst zu Erscheinungen vergleichbar einer Vitamin A Überdosierung (Hypervitaminose
A) kommen könnte.
Niedrigdosierte Progesteron-Präparate (so genannte Minipillen) sollten
nicht zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Die empfängnisverhütende
Wirkung von niedrigdosierten Progesteron-Präparaten kann durch Wechselwirkung
mit Isotretinoin beeinträchtigt weiden.
3. WIE SIND AKNENORMIN
20 MG WEICHKAPSELN EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Aknenormin 20 mg Weichkapseln
immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt
oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Isotretinoin sollte nur von Ärzten, vorzugsweise von Dermatologen, verschrieben
werden, die Erfahrung mit der Behandlung schwerer Formen der Akne haben.
Die Kapseln sollten zu den Mahlzeiten mit Flüssigkeit eingenommen werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene:
Die Behandlung soll mit 0,5 mg pro kg Körpergewicht und Tag, aufgeteilt
auf 1 bis 2 Dosen, begonnen werden.
Da Wirksamkeit und Verträglichkeit individuell unterschiedlich sind, soll
die Dosierung nach etwa 4 Wochen für die weitere Behandlung im Bereich
von 0,5-1 mg pro kg Körpergewicht und Tag liegen.
Patienten, die gut auf Isotretinoin ansprechen, sollten während der gesamten
Therapie weiterhin die Anfangsdosis von 0,5 mg/kg täglich erhalten.
Bei Patienten, bei denen sich nur wenig oder keine anfängliche Verbesserung
zeigt und die das Arzneimittel gut vertragen, sollte die Dosis während
der weiteren Therapie auf 1 mg/kg Körpergewicht täglich erhöht
werden.
Die Behandlungsdauer hängt somit von der individuellen Tagesdosis ab.
Eine Gesamtdosis pro Behandlung von 120 mg/kg Körpergewicht hat sich im
Hinblick auf erhöhte Heilungs- und niedrigere Wiederauftretensraten als
günstig erwiesen
Die allgemeine Therapiedauer beträgt 4 Monate, sie kann sich jedoch in
schweren Fällen auf 6 Monate erhöhen, vorausgesetzt, die Gesamtdosis
pro Behandlung wird nicht überschritten.
Kinder:
Aknenormin ist nicht angezeigt für die Behandlung von Akne, die vor der
Pubertät auftritt.
Jugendliche:
Dosierung wie bei Erwachsenen
Ältere Patienten:
Dosierung wie bei Erwachsenen
Bei der Mehrzahl der Patienten reicht
ein Behandlungszyklus aus Ein erneuter Behandlungszyklus sollte nur dann in
Betracht gezogen werden, wenn es nach der Behandlung einen schwerwiegenden Rückfall
gibt.
Vor einer neuerlichen Behandlung mit Aknenormin 20 mg Weichkapseln soll eine
Pause von mindestens 8 Wochen eingehalten werden.
Gleichzeitige Behandlung:
Die gleichzeitige Verabreichung anderer Aknemittel, die hornhaut-auflösend
oder -abhebend wirken, soll unterbleiben, ebenso wie die gleichzeitige Strahlenbehandlung
(UV-Licht) Außerdem ist während der Behandlung eine intensive Sonnenbestrahlung
zu vermeiden. Eine Zusatzbehandlung mit milden, äußerlich anzuwendenden
Präparaten kann bei Bedarf durchgeführt weiden. Bitte sprechen Sie
mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Aknenormin
20 mg Weichkapseln zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Aknenormin 20 mg Weichkapseln eingenommen
haben, als Sie sollten:
Bei einer Überdosierung von Aknenormin 20 mg Wichkapseln treten die bei
der üblichen Dosierung beobachteten Nebenwirkungen (siehe unten) in verstärktem
Maße auf. Sie bilden sich jedoch nach Verringerung der Dosis bzw.
Absetzen des Medikaments zurück. Im Falle einer Überdosierung verständigen
Sie bitte Ihren Arzt.
Wenn Sie die Einnahme/Anwendung von Aknenormin 20 mg Weichkapseln vergessen
haben:
Wenden Sie Aknenormin 20 mg Weichkapseln so an, wie Ihr Arzt es Ihnen verordnet
hat. Eine Änderung der Behandlung sollte nur in Absprache mit Ihrem Arzt
erfolgen.
Sollten Sie einmal versehentlich zu wenig Aknenormin 20 mg Weichkapseln eingenommen
oder eine Einnahme ganz vergessen haben, nehmen Sie die fehlende Dosis nicht
zusätzlich ein, sondern setzen Sie die Behandlung wie verordnet fort.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN
SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Aknenormin 20 mg Weichkapseln Nebenwirkungen
haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben
zugrunde gelegt:
Sehr häufig:
Häufig: | Gelegentlich: | Selten: | Sehr selten: |
bei mehr als 1 von 10 Behandelten |
bei mehr als 1 von von 100 Behandelten |
bei mehr als 1 von 1000 Behandelten |
bei mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
4.1 Nebenwirkungen:
Die meisten Nebenwirkungen von Aknenormin
20 mg Weichkapseln sind dosisabhängig.
Symptome in Verbindung mit Vitamin A Überdosierung:
Trockene Schleimhäute (Mund, Nase/Rachen und Augen, einschließlich
Bindehautentzündung, Nasenbluten, reversible Hornhauttrübung und Unverträglichkeit
von Kontaktlinsen).
Die Symptome bilden sich in der Regel nach Verringerung der Dosis oder nach
Absetzen des Präparates zurück. Die Trockenheit der Augen kann 1 Jahr
nach Ende der Behandlung fortbestehen.
Haut:
Sehr häufig: Schuppende rissige Lippen, Gesichtsdermatitis (Entzündung
im Gesicht), Exanthem (Hautausschlag), Pruritus (Juckreiz), Verdünnung
der Haut mit erhöhter Verletzlichkeit.
Häufig: Anhaltender Haarausfall. Hirsutismus (vermehrter Haarwuchs).
Selten: Lichtempfindlichkeit. Schon nach kurzer Einwirkung von Sonnenlicht kann
ein Sonnenbrand auftreten. Fälle von anhaltend dünnem Haar wurden
berichtet.
In Einzelfällen: Akne fulminans (starke Akne), verminderte bzw. verstärkte
Pigmentierung der Haut, Erythema nodosum (Knotenrose, akutentzündliche
Hauterkrankung), eitrige Granulome (knötchenförmige eitrige Gewebeansammlung),
Nagelumlauf, Nageldystrophie (Nagelernährungsstörung), vermehrte Gewebebildung
an den von Akne betroffenen Hautstellen, anfängliche Verschlechterung der
Akne, vermehrtes Schwitzen, reversibler Haarausfall.
Bewegungsapparat:
Sehr häufig: Muskel- und Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung.
Selten: Sehnenentzündung, Verkalkung von Bändern, Sehnen und Gelenken.
Die folgenden Knochenveränderungen sind beobachtet worden:
- negative Beeinflussung von Diaphyse (Mittelstück des Röhrenknochen)
und spongiösen (schwammartig aufgebauten) Knochen wurden im Tierversuch
nur bei hohen Dosierungen beobachtet, die über den für den Menschen
empfohlenen Dosierungen liegen;
- vorzeitiger Epiphysenschluss (vorzeitiger Schluss der Knochenwachstumsfugen)
wurde bei Patienten, die wegen Verhornungsstörungen der Haut jahrelang
mit hohen Dosen Isotretinoin behandelt wurden, beobachtet;
- Skelett-Hyperostosen wurden bei Patienten beobachtet, die in einem Therapiezyklus
mit Isotretinoin behandelt wurden.
Zentralnervensystem:
Häufig: Verhaltensveränderungen, Fälle von Depression, psychotische
Symptome, Krärnpfe.
Selten: Selbstmordversuch und Selbstmord, Kopfschmerzen, Benommenheit. Erhöhung
des Schädelinnendrucks (Pseudotumor cerebri).
Sinnesorgane:
Selten: Störung des Farbsehens wurde in seltenen Fällen beobachtet,
die Erscheinung war nach Therapieende reversibel. Patienten, bei denen Sehstörungen
auftreten, sollten zur Untersuchung an einen Augenarzt überwiesen und das
Absetzen von Aknenormin 20 mg Weichkapseln sollte erwogen werden.
In Einzelfällen: Sehstörungen,
Lichtempfindlichkeit, vermindertes Nachtsehen, Linsentrübung (grauer Star),
Keratitis (Hornhautentzündung des Auges), Minderung der Sehschärfe,
Papillenödem (Stauungspapille. Veränderung des Augenhintergrunds mit
Schwellung), Hornhautgeschwür, Hörstörungen in bestimmten Frequenzbereichen.
Magen-Darm-Trakt:
In Einzelfällen: Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, entzündliche
Darmerkrankungen wie Colitis (Entzündung des Dickdarms), lleitis (Entzündung
des Dünndarms) und Blutungen. Im Falle von schwerwiegenden (blutigen) Durchfällen,
Colitis oder Ileitis, muss Isotretinoin abgesetzt werden.
Für mit Isotretinoin behandelte Patienten, insbesondere solche mit hohen
Serumtriglyceridwerten, besteht das Risiko, eine Pankreatitis (Entzündung
der Bauchspeicheldrüse) zu entwickeln. Es sind seltene Fälle von tödlich
verlaufender Pankreatitis bekannt (siehe 2.2).
Leber und Niere:
Selten: Die Leberfunktion kann beeinflusst werden. Es wurde von vorübergehenden
und reversiblen Erhöhungen der -Lebertransaminasen (bestimmte Leberwerte)
berichtet. In vielen Fällen lagen die Veränderungen im normalen Bereich
und gingen während der Behandlung auf die Ausgangswerte zurück. Dennoch
kann eine Dosisreduzierung oder ein Abbruch der Behandlung nötig sein,
wenn die normalen Transaminasewerte überschritten werden.
In Einzelfällen: Fälle von Hepatitis (Leberentzündung) sind berichtet
worden.
Respirationstrakt:
Selten: Bronchospasmus (Krampf der Bronchialmuskulatur, besonders bei Patienten
mit Asthma in der Krankengeschichte).
Blut:
Selten: Verminderung des HDL-Chplesterins.
In Einzelfällen: Anstieg der Prolaktin- und CPK (Creatin-Phospho-kinase)-Werte
im Blut. Die Konzentration von Serumtriglyceriden, Serumcholesterin und Blutzucker
kann erhöht sein. Neue Fälle von Diabetes wurden beobachtet. Verminderte
Zahl der weißen und roten Blutkörperchen, Zu- und Abnahme der Blutplättchen,
Erhöhung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG). Hyperurikämie
(erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut).
Sonstiges:
Fruchtschädigung, lokale oder allgemeine Infektionen mit bestimmten
(grampositiven) Bakterien (Staphylococcus aureus), Lymphaden-opathie (unspezifische
Schwellung der Lymphknoten), Hämaturie (Ausscheidung von Blut im Urin),
Proteinurie (Ausscheidung von Eiweiß im Urin), Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
(Patienten mit hohen Serumtriglyceridwerten [>800mg/dl], die mit Isotretinoin
behandelt werden, sind besonders gefährdet, eine Pankreatitis zu entwickeln),
Vaskulitis (z.B. Wegener'sche Granuloma-tose, allergische Vaskulitis [Gefäßentzündungen]).
Selten: Ödeme (Flüssigkeitseinlagerung
im Gewebe), Menstruations- Störungen (Störungen der Regelblutung).
In Einzelfällen: Gynäkomastie (ein- oder beidseitige Vergrößerung
der männlichen Brustdrüsen), systemische Überempfindlichkeitsreak-tionen,
allergische/anaphylaktoide Reaktionen, Glomerulonephritis (bestimmte entzündliche
Nierenerkrankung).
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. WIE SIND AKNENORMIN 20 MG WEICHKAPSELN AUFZUBEWAHREN?
Sie dürfen das Arzneimittel
nach dem auf dem Blister und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht
mehr verwenden.
Nicht über 25 °C aufbewahren.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Stand der Information:
Juli 2002
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