Narbenbehandlung
Wednesday, 13-Jan-99 09:45:48
193.79.128.34
writes:
uuuups, ein neuer
name !
hai ich bin dirk,
28 und habe das ganze so mehr oder weniger schon hinter mir.
als kleines andenken
an einige versäumnisse in der sturm-und drangzeit ( na da hätte
man aber schon viel früher viel
mehr machen können,
nicht wahr ....) sind einige recht nervende narben zurückgeblieben,
die ich zwar nicht auf jeden
fall und unbedingt
loswerden muß, um immer noch ich zu sein, aber man will ja informiert
sein !
meine frage also:
hat irgendjemand
schon mal was in der richtung gemacht (laser, fruchtsäure, collagen-spritzen...),
wenn ja , wie sind
die erfahrungen
und wie heißen kompetente ärzte (vorzugsweise norddeutschland)
bis bald ???
dirk
Re: Narbenbehandlung
Sunday, 17-Jan-99 11:05:26
195.50.128.1 writes:
Tach Dirk!
Um es vorweg zu
sagen, ich habe Erfahrung. Ich habe letzten Frühling (März 98)
eine Laser-OP machen lassen. Seither
diene ich meinem
Hautarzt als Referenz, weil ich mich als einziger dazu bereiterklärt
habe mit anderen Patienten über
die OP zu reden.
Den anderen ist das wohl peinlich!
Nun ja, die OP
ist wirklich der LETZTE Weg, den Du nehmen solltest. A) weil die Scheiße
sau teuer ist b) weil es
eine enorme Psychische
Belastung bedeutet und c) weil es eine einmalige Sache ist und bei Mißerfolgen
teilweise
nichts mehr geht.
Sollest Du es
allerdings für Dich erwägen, dann spreche ausführlich mit
Deinem Arzt. Und laß dich die ersten 2
Wochen nach der
OP krankschreiben.
Zwar bin ich
schon nach 3 Tagen aus den Krankenhaus gekommen, aber ich war nicht in
der Lage mein Zimmer zu
Hause zu verlassen.
Da bei mir die gesamte Gesichtshaut weggebrannt wurde, sah ich aus wie
Freddy Krüger
(Nightmare on
Elmstreet) persönlich. Speziell diese Phase ist äußerst
ekelig. Allein schon weil man sich jede halbe
Stunde das gebildete
Sekret mit Tupfer und NaCl-Lösung abwaschen muß. Also großartig
was vornehmen ist die ersten
5-6 Tage nicht.
Nach dem Aufstehen war es besonder krass. Nachts kann man ja schlecht das
Sekret abtupfen, was
dann bis zum
Morgen getrocknet war. Ich war noch nichtmal in der Lage meine Zahnbürste
in den Mund zu bekommen,
weil das Gesicht
eine einzige Kruste darstellt, die unbeweglich war. Erst mußte das
Zeug mit NaCl eingeweicht
werden und dann
abtupfen. Nach ca 6 Tagen hat die Haut dann komplett aufgehört zu
nässen und man brauchte auch
nicht mehr alle
1/2 Stunde vor den Spiegeln rennen. (Was für eine Qual! Genau den
Gegenstand den man am liebsten
entfernen würde,
muß man am öftesten Benutzen!) Klar das in dieser Phase die
Psychische Belastung absolut enorm ist.
Wer über
sein Aussehen meint, es sei scheiße, der sollte soetwas mal mitgemacht
haben. Aussehen kann man das
wirklich nicht
nennen!
Gut, die Haut
war jetzt also wieder lookable und man konnte auch wieder vor die Zimmertür
gehen. Aber man sah
noch krebsrot
aus. Das zieht sich dann über mehrere Wochen hin (bei mir jedenfalls)
. Arbeiten konnte ich aber
dennoch, weil
ich generell als Zivi im Erziehungsbereich war, brauchte ich keine Angst
vor schwerer körperlicher
Arbeit mit Dreck
und Schmutz zu haben. Das ist natürlich absolut tabu! Die Haut ist
zu dem Zeitpunkt natürlich noch
total neu und
hat keine Abwehr. Also Schlägereien mal besser aus dem Weg gehen.
Sonne ist auch tabu. Ist besser die
OP im Herbst
zu machen, nicht wie bei mir im Frühling. Ich durfte den ganzen Sommer
über mit Sunblocker LF 60 (!!!)
durch die Gegend
laufen, was ich aber immer gemieden habe, wenn möglich. Ich denke
der gesamte Heilungsprozeß
beträgt
wohl etwas mehr als ein halbe Jahr, bis man wirklich sagen kann, die Hautfarbe
ist wieder normal. Wobei der
Zeitpunkt einer
überaus akzeptablen Hautfarbe schon nach 2 Monaten kommt.
Zu beachten ist,
daß man sich wirklich nicht dem UV-Licht aussetzt, denn sonst kommen
schöne braune Flecken ins
Gesicht, die
ein Leben lang bleiben. Ich habe keine (Glück gehabt!). Auch Sport
ist in den ersten Wochen tabu, weil
die Haut noch
keine richtige Porenbildung hat, durch die der Körper atmen könnte.
Also: Schwitzen vermeiden!
Der größte
Minuspunkt an der Geschichte sind die Kosten. So eine OP kostet min. 5000
DM. Mittlerweile kenne ich
niemanden (außer
mir), bei dem die Krankenkasse die Kosten übernommen hätte. Scheint
also so, daß Du die Kohle
selber berappen
mußt. Warum die Krankenkasse bei mir eine Aussnahme gemacht hat?
Keine Ahnung. Ich sah
jedenfalls nie
Narbenzerfressen aus. Und die Herrschaften von der Krankenkasse habe mich
auch noch nie zu Gesicht
bekommen, weder
als Foto noch in Natura.
Die Kostenübernahme
war halt auch einer der zwei Beweggründe warum ich die OP gemacht
habe. Der andere war
der Glaube, das
anschließend für mich mit dem Thema Akne Schluß ist. War
leider nicht der Fall, es kam eine erneute
Erkrankung auf....
Aber das ist
ein anderes Thema.
Ich hoffe ich
konnte Dir ein wenig helfen zum Thema Laserbehandlung. Ich würde Dir
allerdings davon abraten,
sollange Du noch
nicht die anderen , billigeren Möglichkeiten ausprobiert hast; obwohl
die OP das Nonplusultra in
Sachen kosmetischer
Effekt darstellt. Es gibt von daher nichts besseres.
Carsten
Carsten