Archiv 1999: Probleme mit Hautärzten


    Probleme mit Hautärzten
    Monday, 05-Apr-1999 10:42:50
      195.185.25.52 writes:

      Tag!

      Ich bin 18 Jahre und habe Akne seit meinem 14 Lebenjahr. Ich bin von Hautarzt zu Hautarzt gezogen. Habs mit Hämopatie auch schon versucht (Hat jemand auch damit Erfahrungen gemacht?) Vor 1 Monat hatte ich eine 4 Monatige Behandlung mit Mynocylin hintermir. Momentan Behandelt mich ein Hautarzt mit Sanoxit 2,5%. Meine Haut schält sich ganzschön ab. Wer hat Erfahrungen mit Sanoxit? Momentan ist meine Akne ganz gut. Aber was mich stört ist die Abschälende Wirkung. 
       


Re: Probleme mit Hautärzten
Monday, 05-Apr-1999 14:46:55
    194.25.2.49 writes:

    Hi Ben,

    mit Sanoxit habe ich keine Erfahrung, aber die abschälende Wirkung ist im Prinzip gewollt, sie beseitigt die Verhornungsstörungen, so dass der Talg besser abfliessen kann.
    Wenn's zu heftig wird, frag mal Deinen Arzt, ob er Dir 'ne Art Creme empfehlen kann oder wenn's nicht so stark ist, nimm ein "mildes" Aftershave...

    Alles Gute
    Matthias


    Re: Probleme mit Hautärzten
    Tuesday, 06-Apr-1999 06:14:55
      195.50.130.22 writes:

      Lass Dir PanOxyl mild 5% Creme verschreiben.
      Da ist Benzoylperoxid in eine Creme eingearbeitet, um Probleme mit anderen Kosmetika zu vermeiden.
      Anfängliche Hautrötungen verschwinden innerhalb von Tagen.
      Versuchs mal, mein Hautarzt hat jedenfall´s gestaunt, und ich auch.

      Rolf


    Re: Probleme mit Hautärzten
    Tuesday, 06-Apr-1999 18:09:05
      151.189.0.50 writes:

      Huhu Ben :-))

      Homöopathie ist ein ziemlich weites Feld. Beginnend bei Echinacin-Tropfen, Yohimbe-Rinde, über Akupunktur, Eigenbluttherapie bis hin zu Vitamin-Kapseln und Handauflegen. Das gemeinsame, wichtigste Wesensmerkmal jeder homöopathischen Therapie ist freilich ihre Wirkungslosigkeit. Das heißt: Dem "Therapeuten" nützen sie natürlich schon und in selten Fällen auch jenen Patienten, die sich nur fest genug einbilden, daß es 'was gebracht hat....
      Jedenfalls ist meine (zweifelsohne anfechtbare) Meinung. Mit Eigenbluttherapie hab‘ ich‘s übrigens selbst mal versucht. Das lief so ab, daß meine damalige Hautärztin ALLE (oder so gut wie) ihre Patienten reihenweise von ihrer Sprechstundenhilfe "spritzen" ließ. Egal was ihnen fehlte (ich kann mir kaum vorstellen, daß alle Akne hatten), sie standen alle Schlange vor dem Behandlungszimmer, in dem ökonomischerweise schon Dutzende (!) von Klebestreifen (für die Wundabdeckung) vorbereitet waren ...Eigentlich war ganz offensichtlich, daß es sich dabei nur um systematischen Betrug an der Kasse und den Patienten, die privat zuzahlen mußten, handelte. Aber wir Patienten klammern uns ja oft an jeden noch so schwachsinnigen Strohhalm...
      Sanoxit hab ich versucht in der 5% Dosis. Zweimal über jeweils ca drei Wochen. Das erste Mal mit eigentlich ganz passablem Resultat. Das zweite Mal wurde durch oder jedenfalls zeitgleich mit der Therapie alles gleich noch viel schlimmer. Vielleicht Zufall, vielleicht auch mal wieder die berüchtigte "Anfangsverschlechterung". (Obwohl davon eigentlich nix in der Beilage stand). Das erste Mal hab ich aufgehört, weil ich schlicht und ergreifend denke, daß man die Haut auf Dauer mit dem Zeug ziemlich schädigt. Ich hab einmal während der Therapie ein Paar Stunden Sport draußen bei leichter Sonnenexpo getrieben und dabei höllisches Hautbrennen bekommen, wie von einem extremen Sonnenbrand. Dabei hatte ich gar keinen, wie sich am Abend rausgestellt hat. Ich hatte auch das Gefühl, daß es die Faltenbildung begünstigt. Im übrigen bessern sich die anfänglichen Nebenwirkungen dramatisch so ab der zweiten Woche. (siehe schon Rolf) Kein Brennen mehr bei Auftragen, geringeres Schälen, dafür aber ziemlich gefühlstaube Haut. Wenn man die Therapie wirklich konsequent ausprobieren möchte, muß man durch diese Durststrecke durch...
      Mittlerweile halte ich von diesem ganzen schuldmedizinischen Mist freilich auch nicht mehr allzu viel. Anders als das homöpathische Zeugs hat es zwar meist IRGENDEINE Wirkung. Aber bestenfalls erreicht man eine gewisse Symptomunterdrückung. Zu einer wirklich dauerhaften "Heilung" kommt es ja - jedenfalls mit diesem Kleister- und Schmierzeugs - nie. Denn es wirkt nur, solange man es anwendet. Und ich weiß nicht, was diese Leute da, die dieses Zeugs herstellen, sich eigentlich denken: Ist wirklich ernsthaft gewollt, daß man die Haut sein ganzes Leben lang damit maltraktiert? Dabei gehen die klinischen Tests so gut wie nie gerade mal über ein Paar Monate hinaus....Keiner kann sagen, was passiert, wenn man Sanoxt, Tretinoin, Ery, usw 10 Jahre anwendet...Naja, Aber ich weiß: das nützt ja auch nix. Ich hab (leider) auch keine Lösung. Wenn Du das Sanoxit absetzt und unbedingt was anderes ausprobieren möchtest, würde ich mal Skinoren versuchen. Ich hab dagegen grundsätzlich dieselben Vorbehalte wie gegen alles andere (und es deshalb selbst ebenfalls wieder abgesetzt). Aber ich hatte das Gefühl, daß es ganz gut "wirkt". Und es ist wesentlich hautverträglicher als Benzo. Es juckt, brennt und kribbelt zwar auch bei Auftragen. Aber die anderen Nebenwirkungen (das extreme Schälen, das Taubheitsgefühl in der übertrockneten Haut) bleiben aus (bei mir jedenfalls)....Zuerst würde ich aber mal beim Benzo bleiben (vielleicht die Panoxyl-Creme - aber NICHT die Waschlotio versuchen!)....

      Liebe Grüße
       

      Björn
       

      PS.:
      Grundsätzliche Empfehlung. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit schweißtreibendem Sport draußen an der "frischen Luft" gemacht. Daß Sport in aller Regel etwas bringt ist freilich wohl keine allzu neue Message (siehe u.a. auch schon Silke ganz weit unten irgendwo). Mehrstündige Dauerbesalzung (infolge Schwitzens) mögen die Acnes p. Bakterien (jedenfalls meine) überhaupt nicht. Ich hab wirklich sehr gute Erfahrungen damit gemacht: Einmal 180 Km Power-"Radeln" und die verdammten "Mistviecher" krepieren fast auf der Stelle. BLOß: auch hier gilt: es bringt nur solange man es auch praktiziert. Zwei oder drei Tage später kann schon wieder alles beim Alte sein. Und wer kann schon jeden Tag 200 km Radfahren oder 20 km Joggen usw....?

    Bisschen was zu Benzos
    Tuesday, 06-Apr-1999 19:21:15
      134.2.3.101 writes:

      Huhu, zusammen,
      entnervter zweiter Versuch. Erst hats mein Schnupfen-Mail auch zu diesem Thread geposted, und as ich das dann rausloeschte, war meine Antwort zu Benzos auch mit weg. *groll*
      - - Ach Mist, das Schnupfen ist auch weg...

      Ich mach jetzt einfach einen grossen Aufwasch...
      Vielleicht nicht mehrere Browserfenster gleichzeitig "beschicken" und dazwischen nichtmal neu laden, ist ein Tip ;-)

      Zu Benzos, ich denke, im Sanoxit ist auch nur Benzoylperoxid drin, aber die Form macht vielleicht schon was aus. Ich hab auch das PanOxyl, 10% halt. Und bei mir schuppts eigentlich gar nicht, sondern mir scheint die Haut "nur" irgendwie aufgeweicht. Kann ich irgendwie schwer beschreiben, aber nicht ne trockene Schuppung, eher so ein bisschen "schwammig", wie wenn man sie mit dem Fingernagel ritzen koennte, versteht ihr ungefaehr, wie ichs meine? Ich dusche, trockne mich ab und hab dann auch das Gefuehl, ne Hautschicht fehlt, aber kaum Trockenheit, eher so ein ... hmmm... 

      Ich habs mir letzte Woche wieder frisch verschreiben lassen und hab dann auch wegen Skinoren nachgefragt, angesichts Bjoerns guter Erfahrungen. Meine Doc meinte aber, sie wuerde Skinoren eher bei einer Unvertraegichkeit von Benzos verschreiben, weil es zum einen besser vertraeglich, weniger irritierend, aber eben auch weniger wirksam sei. Ich bieb dann eben bei meinem lieben Benzo. 

      UNd noch zu schnupfen: ich hatte weniger Probs mit Nasenbluten oder so, wenn ich auch denke, die Anfaeligkeit und der Verlauf sind staerker unter Roa. Ich hatte eher mit aussen wunder Haut zu kaempfen, wegen viel Naseputzen und so. Und ich hab dann meist die Bepanthen Augen+Nasensalbe genommen. Die ist aber, was Wirkstoffgehalt angeht, geich wie die Grosstube, bloss ist das Preis-Leistungsverhaeltnis ob des winzigen Quantums horrend. Ich fand sie aber um Laengen angenehmer, was zum einen der nicht auftrettende Fettcremelook war, zum anderen Geruch und zum letzten, wie es einzieht. 
      Nachfrage: wieder die gute Wirkung contra Geldbeutelentscheidung oder ibts gute Gründe fuer eine oder Alternativen zu beiden?

      Sorry ob der threadvermischung, aber jetzt bin ich doch leicht angenervt. Inside... nervt mich grad ein wenig, ich kann mir nicht helfen.

      Morgen schaufle ich noch ein bisschen Messis ins Archiv, und dann ruft Urlaub *freu*

      Hey, alles Gute, ruf ich in den Cyberspace, und "Gute Nacht" murmle ich in den drei-Tage-Bart,

      Gruss von
      Richie
       


    Re: Re: Probleme mit Hautärzten
    Wednesday, 07-Apr-1999 16:49:56
      195.63.0.16 writes:

      Hallo,

      ich bin zwar fleißiger Beobachter dieser Seiten hier, habe aber selten Lust zu antworten, da ich ziemlich mieß drauf bin. Jetzt aber doch mal ne Antwort, und zwar zur Homoöpathie. Das was Björn da aufgezählt hat hat nichts aber auch gar nichts damit zu tun !!!!!!!!!!! Das ist allerhöchstens Naturheilblabla. In der H. werden hochverdünnte Mittel (der Urstoff ist praktisch nicht mehr nachweisbar) verabreicht. Ich bin zur Zeit bei einem Allgemeinarzt der eben auch H. ist und er hilft mir mindestens so gut wie jeder Hautarzt bei dem ich bis jetzt war, und ich war schon bei vielen. Ich habe seit 12 Jahren Akne und mittlerweile ziemlich deftige Narben. Bei meinem letzten Hautarztbesuch hat dieser erfreut festgestellt, daß sich meine Haut verbessert hat. Und ich nehme seit ca. 1/2 Jahr nichts mehr von ihm. Ich will das jetzt nicht als das allein selig machende hinstellen, aber wenn ich mir das hier alles so durchlese, sind andere Methoden auch nicht besser. Um so wichtiger ist es auf solche Scharlatane wie Björn sie beschreibt nicht hereinzufallen. Aber es gibt auch hier Leute die wissen was sie tun. Mir ist es auch egal was mir dabei geholfen hat. Vielleicht war es ja auch nur der "Streicheleffekt" Ausserdem ist es auch nur ein bißchen besser. Eigentlich trotzdem noch Scheiße. 

      susanne

      (hab das einfach so runtergeschrieben, fehler sind mir glaub ich egal)
       

      susanne


    Re: Re: Re: Probleme mit Hautärzten
    Friday, 09-Apr-1999 18:38:30
      151.189.0.50 writes:

      Huhu Susanne :-)

      Natürlich hast Du Recht damit, daß die angeführten "Therapien" nichts mit Homöopathie im klassischen Sinne zu tun haben. Gemeinsam mit Homöopathie ist ihnen aber die Zugehörigkeit zur "Alternativmedizin" und damit auch das Fehlen eines allgemein anerkannten "wissenschaftlichen Nachweises" ihrer Wirksamkeit. 
      Aus dem Grund werfe ich Homöopathie auch in ein und denselben Topf wie die übrigen Therapien, die Du treffend als "Naturheilblabla" bezeichnest. 
      Vielleicht tue ich der Homöopathie damit Unrecht. Aber ich habe einfach Schwierigkeiten zu glauben, daß ein Wirkstoff allein durch so starke Verdünnung, daß man die Existenz bloß eines einzigen seiner Moleküle nur noch als Wahrscheinlichkeitswert angeben kann, plötzlich eine durchschlagende Wirkung haben soll, wo zuvor rauhe Mengen desselben Stoffes absolut gar keine Wirkung gezeigt hatten.
      Allerdings will ich bestimmt keine Lobrede auf die "Schulmedizin" halten. Zumindest was die Akne anbelangt, scheint mir die Schulmedizin auch nicht weit über das mittelalterliche Behandlungsniveau von Aderlaß und Kamillenblüten hinausgekommen zu sein. Da gebe ich Dir absolut Recht. 
      Ich bin mir bei ("nur" mittelschwerer) Akne noch nicht einmal sicher, ob es nicht sogar besser ist, einfach bloß einen weiten Bogen um ALLE Ärzte & Konsorten zu machen und die Finger von allen Aknetherapeutika zu lassen. 
      Denn Fakt ist, daß die Medizin immer noch nicht geschafft hat, die eigentlichen Ursachen von Akne ausfindig zu machen. Und damit auch, daß es nach wie vor keine wirklich ursächliche Therapie gibt, sondern nur ein Symptom-Herumpfuschen, das erstens oft gar nicht wirkt, zweitens manchmal sogar noch eine Verschlechterung anstelle einer Verbesserung hervorruft, drittens teilweise mit erheblichen Risiken und/oder Nebenwirkungen verbunden ist und vor allem viertens grundsätzlich nur so lange wirkt, als es auch permanent angewendet wird. Daher finde ich es auch immer ein bißchen verlogen, wenn auf den Beipackzetteln nur von mehrwöchiger oder mehrmonatiger (anstelle von mehr oder weniger lebenslanger) Behandlungsdauer die Rede ist. So als ob sich das Problem nach 3 Monaten Benzo für immer erledigt hätte.
      Dazu kommt, daß sich nicht nur die psychische Belastung, sondern sogar die Akne selbst oft um so mehr zu verschlimmern scheinen, als man die Akne unbedingt *zähneknirschend* loswerden will. Um so härter dann auch die Enttäuschung, wenn man sich endlich eingestehen muß, daß der letzte Versuch wieder mal Null Komma Null gebracht hat. 
      Und schließlich sind nicht nur die "Medikamente" elendsschlecht, sondern auch die medizinische Betreuung an sich ist skandalös miserabel. Das ist jedenfalls meine Erfahrung, die ich immer wieder von neuem bei einer ganzen Reihe von Ärzten gemacht habe. In aller Regel läuft eine "Behandlung" doch so ab, daß zunächst alle gut mit der Kasse abrechenbaren Behandlungsposten, wie die "Diagnose" und in der Praxis durchführbare "Therapien" wie z.B. Solariumsbestrahlung, Eigenbluttherapie, usw ausgeschöpft werden. Ist dieses Kontingent dann erst ausgeschöpft und die Kasse abgeschöpft, drückt man dem Patienten das Rezept für irgend so ein Schälmittelchen in die Hand und das war es dann meistens auch schon. Verdutzt nimmt der Patient zur Kenntnis, daß oft noch nicht einmal von einer Wiedervorstellung die Rede ist. Erscheint man dann doch nach Verbrauch des verschriebenen Präparats und mit einer weiteren enttäuschten Hoffnung wieder, wird man meistens im Schnellverfahren abgefertigt. Da wird dann die Haut oft gar nicht erst erneut begutachtet, sondern einfach gleich bloß ein Folgerezept ausgestellt. Spätestens da drängt sich der Gedanke auf, daß die ganze Therapie von vornherein eigentlich nur eine Farce war, die einzig dem Zweck diente, die Position des Arztes in der Gruppe der Spitzensteuersatzpflichtigen zu sichern.
      Erst vor einer Woche war ich beispielsweise wieder beim Hautarzt, wo mir ganz klar (und immerhin ehrlich) bedeutet wurde, daß Roaccutan aus Budgetgründen in er Praxis überhaupt nicht mehr verordnet würde und alle potentiellen Roa-Patienten daher samt und sonders an die Uniklinik verwiesen würden. 
      Und als ich vor einiger Zeit nach mehrmonatiger Minocyclin-Therapie nachfragte, ob nicht - entsprechend der ausdrücklichen Empfehlung in der Packungsbeilage - verschiedene Leberwerte gecheckt werden sollten, wurde ich ebenfalls - da sogar ohne weitere Begründung - an den Hausarzt verwiesen.
      Das Problem ist - denke ich -, daß es der Ärzteschaft bei uns einfach noch viel, viel zu gut geht. Solange man ihr ermöglicht, als "bessere Verkäufer" allein mit dem AUSSCHREIBEN von Rezepten gutes Geld zu verdienen, wird sich da auch kaum etwas ändern. Das würde es wohl erst dann, wenn sich das Ärzte-Salär am Behandlungserfolg, zumindest aber am ECHTEM Bemühen messen lassen müßte. Was bisher absolut nicht der Fall ist. 
      Es ist sicher schwierig, objektive Kriterien für ein solches Leistungsprinzip aufzustellen. Aber mittelbar könnte man das Leistungsprinzip dadurch stärken, daß man die Konkurrenz unter den Ärzten förderte. Wenn die reinen Rezeptaussteller plötzlich in einem leeren Wartezimmer stehen würden, dann hätte das sicher eine ganz heilsame Wirkung. 
      Daneben wäre sicher auch eine Konzentration der Ärzte in fachlicher und personeller Hinsicht sinnvoll: es ist einfach nicht rationell, wenn 10.000e Hautärzte jeder für sich an jeweils ebenso vielen Krankheiten oberflächlich herumwursteln - vom Hühnerauge über Psoriasis und Akne bis hin zu Lupus und Hautkrebs. Viel sinnvoller wäre es doch, denke ich, wenn mehrere Ärzte im Rahmen von Gemeinschaftspraxen ihren gebündelten "Sachverstand" auf jeweils wenige Krankheitsgebiete konzentrieren würden. Wenn es also solchermaßen in jeder größeren Stadt eine "Klinik" für je Psoriasis, Akne, Hautkrebs, usw geben würde. Eine solche Spezialisierung würde die Ärzte einerseits quantitativ entlasten, andererseits aber auch zwingen, sich mit ihrem spezielleren Betätigungsfeld qualitativ intensiver auseinanderzusetzen.
      Neben der miserablen individuellen medizinischen Betreuung fehlt es wohl aber auch an qualitativ hochwertiger medizinischer Forschung. Ich habe den Eindruck, daß Forschung bei uns vor allem vom guten Willen der Pharmaindustrie abhängt. Wenn das wirklich so ist, dann ist das natürlich ziemlich fatal. Denn die Pharmaindustrie ist ja erst recht primär gewinnorientiert und hat gar kein originäres Interesse daran, die eigentlichen Ursachen von Krankheiten zu erforschen und auf dieser Grundlage ursächliche Therapien zu entwickeln. Das Interesse der Pharmaindustrie besteht darin, irgend ein gut verkäufliches Produkt, eine Pille oder Creme, auf den Markt zu bringen. Um sich verkaufen zu lassen, muß das Produkt freilich weder die Ursache selbst beheben noch muß es überhaupt besonders wirksam sein.
      Ganz im Gegenteil ist es eigentlich überaus sinnvoll, wenn der Patient gerade nicht geheilt wird, sondern in einer dauerhaften Abhängigkeit gehalten wird. Man stelle sich vor, was es für eine Katastrophe für die Pharmaindustrie wäre, wenn sich beispielsweise herausstellte, daß Akne eine allergische Reaktion auf ein ganz bestimmtes Nahrungsmittel ist. Sämtliche bisherigen Aknetherapeutika wären von einem auf den nächsten Tag unverkäuflich. 
      Solange man daher mit primitiven Schälmittelchen gut verdienen kann, sind von dieser Seite bestimmt keine großen Anstrengungen zu erwarten. 
      Erforderlich wäre eine nicht an unmittelbaren Gewinnchancen orientierte, intensive Ursachenforschung. Das gilt natürlich nicht nur für die Akne, sondern auch für zigtausende anderer Krankheitsbilder, die bis heute ebenso schlecht oder gar nicht behandelt werden können. Eine solche Forschung wäre sicher sehr kostspielig. Aber ich denke, sie würde sich bei volkswirtschaftlicher Betrachtung insgesamt sehr bald rechnen angesichts des gigantischen Geldbetrages, der jetzt Jahr für Jahr für nutzloses Zeugs verschwendet wird, und auch angesichts der (durchaus auch wirtschaftlichen) Schäden, die nicht geheilte Krankheiten unmittelbar und mittelbar auslösen.
      So viel also meine Meinung zur "Schulmedizin". Und ich weiß wirklich nicht, ob man sich nicht besser gut auf Abstand davon hält. Man darf deshalb aber nicht den Fehler begehen, den noch größeren Scharlatanen aus der Alternativmedizin in die Arme zu laufen. Denke ich zumindest... 
      Lösung habe ich ansonsten leider natürlich auch keine. Ich kann nur sagen, daß Du nicht allein damit bist, wenn es Dir phasenweise wegen dieses Drecks sehr übel geht....Und wenn es jetzt wirklich ein halbes Jahr lang ohne jede (schulmedizinische) Behandlung etwas besser war, dann klingt das schon so, als ob der Körper besser damit fertig würde. Eine so lange Besserung habe ich bisher nur mit Minocyclin erreicht - auch freilich eben nur für die Dauer der Einnahme...
       

      Liebe Grüße und weitere Besserung,
       
       

      Björn


    Re: Re: Re: Re: Probleme mit Hautärzten
    Sunday, 11-Apr-1999 12:14:52
      195.63.0.16 writes:

      hi, 

      erst mal an Björn : Vielen Dank für die super ausführliche Antwort, Deine Gedanken sind absolut nachvollziehbar und treffend. 

      Wenn ich mit meiner Therapie bei dem Homöopathen und Allgemeinarzt fertig bin, also hoffentlich bald, werde ich versuchen ausführlich über das Vorgehen zu berichten. Wie schon geschrieben kann ich eine winzige Verbesserung sehen. Übrigens läßt sich die Wirkung von H. doch wissentschaftlich nachweisen : Im Geo war mal ein Artikel drin, da wurde beschrieben wie eine Ärztin Versuche mit Kaulquappen gemacht hat. Eine Gruppe wurde mit einem h. Mittel behandelt und die andere nicht. Die behandelte ist nachweisbar kleiner geblieben. H. funktioniert auch bei anderen (ich habe Erfahrung mit Pferden) Tieren. Aber wie gesagt ich bin kein eherner Verfechter dieser Art von Medizin. Hoffnung habe ich aber doch, ich will auch einmal ohne Benzos, Antibiotika und so weiter leben können. 

      Diese Seite ist echt klasse !!!

      bis denn Susanne


    Re: Probleme mit Hautärzten
    Wednesday, 07-Apr-1999 14:39:57
      62.157.42.138 writes:

      Hallo,

      Ich schmiere Benzo jetzt schon bald so lange, daß ich mir gar nicht mehr vorstellen kann wie es früher war ;-). Ich muß aber sagen, daß ich meinen Erinnerungen zufolge nach etwa einer Woche fast keine Probleme mehr habe. Ich habe auch fast keine Schälwirkung mehr (nur wenn ich gleichzeitig auch Adapalen nehme). In letzter Zeit habe ich festgestellt, daß es nach intensiver UV Bestrahlung (Skifahren mit nicht komedogener Sonnenlotion) erheblich besser wurde.

      Alles Gute

      Michael


    Re: Probleme mit Hautärzten
    Wednesday, 14-Apr-1999 10:49:33
      195.185.25.36 writes:

      Erstmals danke für die super netten Antworten! War letzte Woche beim Hausarzt. Der mir jetzt PanOXyl 2,5% und ein Antibiotika (Erythromycin) zum auftragen auf die Haut verschrieben hat. Danke für deinen Tip Rolf.

      Mercie!!!!!!!!! AN ALLE 
      Danke auch an Richi!!Diese Hompage ist die beste! Lange habe ich gesucht, aber wer suche der finde
      bye
      BEN 
       


Stand: 9.3.1999