Probleme mit Hautärzten
Monday, 05-Apr-1999 10:42:50
195.185.25.52 writes:
Tag!
Ich bin 18 Jahre und habe Akne seit meinem 14 Lebenjahr. Ich bin
von Hautarzt zu Hautarzt gezogen. Habs mit Hämopatie auch schon
versucht (Hat jemand auch damit Erfahrungen gemacht?) Vor 1 Monat
hatte ich eine 4 Monatige Behandlung mit Mynocylin hintermir. Momentan
Behandelt mich ein Hautarzt mit Sanoxit 2,5%. Meine Haut schält
sich ganzschön ab. Wer hat Erfahrungen mit Sanoxit? Momentan
ist meine Akne ganz gut. Aber was mich stört ist die Abschälende
Wirkung.
Re: Probleme mit Hautärzten
Monday, 05-Apr-1999 14:46:55
194.25.2.49 writes:
Hi Ben,
mit Sanoxit habe ich keine Erfahrung, aber die abschälende Wirkung
ist im Prinzip gewollt, sie beseitigt die Verhornungsstörungen,
so dass der Talg besser abfliessen kann.
Wenn's zu heftig wird, frag mal Deinen Arzt, ob er Dir 'ne Art Creme
empfehlen kann oder wenn's nicht so stark ist, nimm ein "mildes" Aftershave...
Alles Gute
Matthias
Re: Probleme mit Hautärzten
Tuesday, 06-Apr-1999 06:14:55
195.50.130.22 writes:
Lass Dir PanOxyl mild 5% Creme verschreiben.
Da ist Benzoylperoxid in eine Creme eingearbeitet, um Probleme mit
anderen Kosmetika zu vermeiden.
Anfängliche Hautrötungen verschwinden innerhalb von Tagen.
Versuchs mal, mein Hautarzt hat jedenfall´s gestaunt, und ich
auch.
Rolf
Re: Probleme mit Hautärzten
Tuesday, 06-Apr-1999 18:09:05
151.189.0.50 writes:
Huhu Ben :-))
Homöopathie ist ein ziemlich weites Feld. Beginnend bei Echinacin-Tropfen,
Yohimbe-Rinde, über Akupunktur, Eigenbluttherapie bis hin zu
Vitamin-Kapseln und Handauflegen. Das gemeinsame, wichtigste Wesensmerkmal
jeder homöopathischen Therapie ist freilich ihre Wirkungslosigkeit.
Das heißt: Dem "Therapeuten" nützen sie natürlich
schon und in selten Fällen auch jenen Patienten, die sich nur
fest genug einbilden, daß es 'was gebracht hat....
Jedenfalls ist meine (zweifelsohne anfechtbare) Meinung. Mit Eigenbluttherapie
hab‘ ich‘s übrigens selbst mal versucht. Das lief so ab, daß
meine damalige Hautärztin ALLE (oder so gut wie) ihre Patienten
reihenweise von ihrer Sprechstundenhilfe "spritzen" ließ. Egal
was ihnen fehlte (ich kann mir kaum vorstellen, daß alle Akne
hatten), sie standen alle Schlange vor dem Behandlungszimmer, in dem
ökonomischerweise schon Dutzende (!) von Klebestreifen (für
die Wundabdeckung) vorbereitet waren ...Eigentlich war ganz offensichtlich,
daß es sich dabei nur um systematischen Betrug an der Kasse
und den Patienten, die privat zuzahlen mußten, handelte. Aber
wir Patienten klammern uns ja oft an jeden noch so schwachsinnigen
Strohhalm...
Sanoxit hab ich versucht in der 5% Dosis. Zweimal über jeweils
ca drei Wochen. Das erste Mal mit eigentlich ganz passablem Resultat.
Das zweite Mal wurde durch oder jedenfalls zeitgleich mit der Therapie
alles gleich noch viel schlimmer. Vielleicht Zufall, vielleicht auch
mal wieder die berüchtigte "Anfangsverschlechterung". (Obwohl
davon eigentlich nix in der Beilage stand). Das erste Mal hab ich
aufgehört, weil ich schlicht und ergreifend denke, daß
man die Haut auf Dauer mit dem Zeug ziemlich schädigt. Ich hab
einmal während der Therapie ein Paar Stunden Sport draußen
bei leichter Sonnenexpo getrieben und dabei höllisches Hautbrennen
bekommen, wie von einem extremen Sonnenbrand. Dabei hatte ich gar
keinen, wie sich am Abend rausgestellt hat. Ich hatte auch das Gefühl,
daß es die Faltenbildung begünstigt. Im übrigen bessern
sich die anfänglichen Nebenwirkungen dramatisch so ab der zweiten
Woche. (siehe schon Rolf) Kein Brennen mehr bei Auftragen, geringeres
Schälen, dafür aber ziemlich gefühlstaube Haut. Wenn
man die Therapie wirklich konsequent ausprobieren möchte, muß
man durch diese Durststrecke durch...
Mittlerweile halte ich von diesem ganzen schuldmedizinischen Mist
freilich auch nicht mehr allzu viel. Anders als das homöpathische
Zeugs hat es zwar meist IRGENDEINE Wirkung. Aber bestenfalls erreicht
man eine gewisse Symptomunterdrückung. Zu einer wirklich dauerhaften
"Heilung" kommt es ja - jedenfalls mit diesem Kleister- und Schmierzeugs
- nie. Denn es wirkt nur, solange man es anwendet. Und ich weiß
nicht, was diese Leute da, die dieses Zeugs herstellen, sich eigentlich
denken: Ist wirklich ernsthaft gewollt, daß man die Haut sein
ganzes Leben lang damit maltraktiert? Dabei gehen die klinischen Tests
so gut wie nie gerade mal über ein Paar Monate hinaus....Keiner
kann sagen, was passiert, wenn man Sanoxt, Tretinoin, Ery, usw 10
Jahre anwendet...Naja, Aber ich weiß: das nützt ja auch
nix. Ich hab (leider) auch keine Lösung. Wenn Du das Sanoxit
absetzt und unbedingt was anderes ausprobieren möchtest, würde
ich mal Skinoren versuchen. Ich hab dagegen grundsätzlich dieselben
Vorbehalte wie gegen alles andere (und es deshalb selbst ebenfalls
wieder abgesetzt). Aber ich hatte das Gefühl, daß es ganz
gut "wirkt". Und es ist wesentlich hautverträglicher als Benzo.
Es juckt, brennt und kribbelt zwar auch bei Auftragen. Aber die anderen
Nebenwirkungen (das extreme Schälen, das Taubheitsgefühl
in der übertrockneten Haut) bleiben aus (bei mir jedenfalls)....Zuerst
würde ich aber mal beim Benzo bleiben (vielleicht die Panoxyl-Creme
- aber NICHT die Waschlotio versuchen!)....
Liebe Grüße
Björn
PS.:
Grundsätzliche Empfehlung. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit
schweißtreibendem Sport draußen an der "frischen Luft"
gemacht. Daß Sport in aller Regel etwas bringt ist freilich
wohl keine allzu neue Message (siehe u.a. auch schon Silke ganz weit
unten irgendwo). Mehrstündige Dauerbesalzung (infolge Schwitzens)
mögen die Acnes p. Bakterien (jedenfalls meine) überhaupt
nicht. Ich hab wirklich sehr gute Erfahrungen damit gemacht: Einmal
180 Km Power-"Radeln" und die verdammten "Mistviecher" krepieren fast
auf der Stelle. BLOß: auch hier gilt: es bringt nur solange
man es auch praktiziert. Zwei oder drei Tage später kann schon
wieder alles beim Alte sein. Und wer kann schon jeden Tag 200 km Radfahren
oder 20 km Joggen usw....?
Bisschen was zu Benzos
Tuesday, 06-Apr-1999 19:21:15
134.2.3.101 writes:
Huhu, zusammen,
entnervter zweiter Versuch. Erst hats mein Schnupfen-Mail auch zu
diesem Thread geposted, und as ich das dann rausloeschte, war meine
Antwort zu Benzos auch mit weg. *groll*
- - Ach Mist, das Schnupfen ist auch weg...
Ich mach jetzt einfach einen grossen Aufwasch...
Vielleicht nicht mehrere Browserfenster gleichzeitig "beschicken"
und dazwischen nichtmal neu laden, ist ein Tip ;-)
Zu Benzos, ich denke, im Sanoxit ist auch nur Benzoylperoxid drin,
aber die Form macht vielleicht schon was aus. Ich hab auch das PanOxyl,
10% halt. Und bei mir schuppts eigentlich gar nicht, sondern mir scheint
die Haut "nur" irgendwie aufgeweicht. Kann ich irgendwie schwer beschreiben,
aber nicht ne trockene Schuppung, eher so ein bisschen "schwammig",
wie wenn man sie mit dem Fingernagel ritzen koennte, versteht ihr
ungefaehr, wie ichs meine? Ich dusche, trockne mich ab und hab dann
auch das Gefuehl, ne Hautschicht fehlt, aber kaum Trockenheit, eher
so ein ... hmmm...
Ich habs mir letzte Woche wieder frisch verschreiben lassen und hab
dann auch wegen Skinoren nachgefragt, angesichts Bjoerns guter Erfahrungen.
Meine Doc meinte aber, sie wuerde Skinoren eher bei einer Unvertraegichkeit
von Benzos verschreiben, weil es zum einen besser vertraeglich, weniger
irritierend, aber eben auch weniger wirksam sei. Ich bieb dann eben
bei meinem lieben Benzo.
UNd noch zu schnupfen: ich hatte weniger Probs mit Nasenbluten oder
so, wenn ich auch denke, die Anfaeligkeit und der Verlauf sind staerker
unter Roa. Ich hatte eher mit aussen wunder Haut zu kaempfen, wegen
viel Naseputzen und so. Und ich hab dann meist die Bepanthen Augen+Nasensalbe
genommen. Die ist aber, was Wirkstoffgehalt angeht, geich wie die
Grosstube, bloss ist das Preis-Leistungsverhaeltnis ob des winzigen
Quantums horrend. Ich fand sie aber um Laengen angenehmer, was zum
einen der nicht auftrettende Fettcremelook war, zum anderen Geruch
und zum letzten, wie es einzieht.
Nachfrage: wieder die gute Wirkung contra Geldbeutelentscheidung oder
ibts gute Gründe fuer eine oder Alternativen zu beiden?
Sorry ob der threadvermischung, aber jetzt bin ich doch leicht angenervt.
Inside... nervt mich grad ein wenig, ich kann mir nicht helfen.
Morgen schaufle ich noch ein bisschen Messis ins Archiv, und dann
ruft Urlaub *freu*
Hey, alles Gute, ruf ich in den Cyberspace, und "Gute Nacht" murmle
ich in den drei-Tage-Bart,
Gruss von
Richie
Re: Re: Probleme mit Hautärzten
Wednesday, 07-Apr-1999 16:49:56
195.63.0.16 writes:
Hallo,
ich bin zwar fleißiger Beobachter dieser Seiten hier, habe
aber selten Lust zu antworten, da ich ziemlich mieß drauf bin.
Jetzt aber doch mal ne Antwort, und zwar zur Homoöpathie. Das
was Björn da aufgezählt hat hat nichts aber auch gar nichts
damit zu tun !!!!!!!!!!! Das ist allerhöchstens Naturheilblabla.
In der H. werden hochverdünnte Mittel (der Urstoff ist praktisch
nicht mehr nachweisbar) verabreicht. Ich bin zur Zeit bei einem Allgemeinarzt
der eben auch H. ist und er hilft mir mindestens so gut wie jeder
Hautarzt bei dem ich bis jetzt war, und ich war schon bei vielen.
Ich habe seit 12 Jahren Akne und mittlerweile ziemlich deftige Narben.
Bei meinem letzten Hautarztbesuch hat dieser erfreut festgestellt,
daß sich meine Haut verbessert hat. Und ich nehme seit ca. 1/2
Jahr nichts mehr von ihm. Ich will das jetzt nicht als das allein
selig machende hinstellen, aber wenn ich mir das hier alles so durchlese,
sind andere Methoden auch nicht besser. Um so wichtiger ist es auf
solche Scharlatane wie Björn sie beschreibt nicht hereinzufallen.
Aber es gibt auch hier Leute die wissen was sie tun. Mir ist es auch
egal was mir dabei geholfen hat. Vielleicht war es ja auch nur der
"Streicheleffekt" Ausserdem ist es auch nur ein bißchen besser.
Eigentlich trotzdem noch Scheiße.
susanne
(hab das einfach so runtergeschrieben, fehler sind mir glaub ich
egal)
susanne
Re: Re: Re: Probleme mit Hautärzten
Friday, 09-Apr-1999 18:38:30
151.189.0.50 writes:
Huhu Susanne :-)
Natürlich hast Du Recht damit, daß die angeführten
"Therapien" nichts mit Homöopathie im klassischen Sinne zu tun
haben. Gemeinsam mit Homöopathie ist ihnen aber die Zugehörigkeit
zur "Alternativmedizin" und damit auch das Fehlen eines allgemein
anerkannten "wissenschaftlichen Nachweises" ihrer Wirksamkeit.
Aus dem Grund werfe ich Homöopathie auch in ein und denselben
Topf wie die übrigen Therapien, die Du treffend als "Naturheilblabla"
bezeichnest.
Vielleicht tue ich der Homöopathie damit Unrecht. Aber ich habe
einfach Schwierigkeiten zu glauben, daß ein Wirkstoff allein
durch so starke Verdünnung, daß man die Existenz bloß
eines einzigen seiner Moleküle nur noch als Wahrscheinlichkeitswert
angeben kann, plötzlich eine durchschlagende Wirkung haben soll,
wo zuvor rauhe Mengen desselben Stoffes absolut gar keine Wirkung
gezeigt hatten.
Allerdings will ich bestimmt keine Lobrede auf die "Schulmedizin"
halten. Zumindest was die Akne anbelangt, scheint mir die Schulmedizin
auch nicht weit über das mittelalterliche Behandlungsniveau von
Aderlaß und Kamillenblüten hinausgekommen zu sein. Da gebe
ich Dir absolut Recht.
Ich bin mir bei ("nur" mittelschwerer) Akne noch nicht einmal sicher,
ob es nicht sogar besser ist, einfach bloß einen weiten Bogen
um ALLE Ärzte & Konsorten zu machen und die Finger von allen
Aknetherapeutika zu lassen.
Denn Fakt ist, daß die Medizin immer noch nicht geschafft hat,
die eigentlichen Ursachen von Akne ausfindig zu machen. Und damit
auch, daß es nach wie vor keine wirklich ursächliche Therapie
gibt, sondern nur ein Symptom-Herumpfuschen, das erstens oft gar nicht
wirkt, zweitens manchmal sogar noch eine Verschlechterung anstelle
einer Verbesserung hervorruft, drittens teilweise mit erheblichen
Risiken und/oder Nebenwirkungen verbunden ist und vor allem viertens
grundsätzlich nur so lange wirkt, als es auch permanent angewendet
wird. Daher finde ich es auch immer ein bißchen verlogen, wenn
auf den Beipackzetteln nur von mehrwöchiger oder mehrmonatiger
(anstelle von mehr oder weniger lebenslanger) Behandlungsdauer die
Rede ist. So als ob sich das Problem nach 3 Monaten Benzo für
immer erledigt hätte.
Dazu kommt, daß sich nicht nur die psychische Belastung, sondern
sogar die Akne selbst oft um so mehr zu verschlimmern scheinen, als
man die Akne unbedingt *zähneknirschend* loswerden will. Um so
härter dann auch die Enttäuschung, wenn man sich endlich
eingestehen muß, daß der letzte Versuch wieder mal Null
Komma Null gebracht hat.
Und schließlich sind nicht nur die "Medikamente" elendsschlecht,
sondern auch die medizinische Betreuung an sich ist skandalös
miserabel. Das ist jedenfalls meine Erfahrung, die ich immer wieder
von neuem bei einer ganzen Reihe von Ärzten gemacht habe. In
aller Regel läuft eine "Behandlung" doch so ab, daß zunächst
alle gut mit der Kasse abrechenbaren Behandlungsposten, wie die "Diagnose"
und in der Praxis durchführbare "Therapien" wie z.B. Solariumsbestrahlung,
Eigenbluttherapie, usw ausgeschöpft werden. Ist dieses Kontingent
dann erst ausgeschöpft und die Kasse abgeschöpft, drückt
man dem Patienten das Rezept für irgend so ein Schälmittelchen
in die Hand und das war es dann meistens auch schon. Verdutzt nimmt
der Patient zur Kenntnis, daß oft noch nicht einmal von einer
Wiedervorstellung die Rede ist. Erscheint man dann doch nach Verbrauch
des verschriebenen Präparats und mit einer weiteren enttäuschten
Hoffnung wieder, wird man meistens im Schnellverfahren abgefertigt.
Da wird dann die Haut oft gar nicht erst erneut begutachtet, sondern
einfach gleich bloß ein Folgerezept ausgestellt. Spätestens
da drängt sich der Gedanke auf, daß die ganze Therapie
von vornherein eigentlich nur eine Farce war, die einzig dem Zweck
diente, die Position des Arztes in der Gruppe der Spitzensteuersatzpflichtigen
zu sichern.
Erst vor einer Woche war ich beispielsweise wieder beim Hautarzt,
wo mir ganz klar (und immerhin ehrlich) bedeutet wurde, daß
Roaccutan aus Budgetgründen in er Praxis überhaupt nicht
mehr verordnet würde und alle potentiellen Roa-Patienten daher
samt und sonders an die Uniklinik verwiesen würden.
Und als ich vor einiger Zeit nach mehrmonatiger Minocyclin-Therapie
nachfragte, ob nicht - entsprechend der ausdrücklichen Empfehlung
in der Packungsbeilage - verschiedene Leberwerte gecheckt werden sollten,
wurde ich ebenfalls - da sogar ohne weitere Begründung - an den
Hausarzt verwiesen.
Das Problem ist - denke ich -, daß es der Ärzteschaft bei
uns einfach noch viel, viel zu gut geht. Solange man ihr ermöglicht,
als "bessere Verkäufer" allein mit dem AUSSCHREIBEN von Rezepten
gutes Geld zu verdienen, wird sich da auch kaum etwas ändern.
Das würde es wohl erst dann, wenn sich das Ärzte-Salär
am Behandlungserfolg, zumindest aber am ECHTEM Bemühen messen
lassen müßte. Was bisher absolut nicht der Fall ist.
Es ist sicher schwierig, objektive Kriterien für ein solches
Leistungsprinzip aufzustellen. Aber mittelbar könnte man das
Leistungsprinzip dadurch stärken, daß man die Konkurrenz
unter den Ärzten förderte. Wenn die reinen Rezeptaussteller
plötzlich in einem leeren Wartezimmer stehen würden, dann
hätte das sicher eine ganz heilsame Wirkung.
Daneben wäre sicher auch eine Konzentration der Ärzte in
fachlicher und personeller Hinsicht sinnvoll: es ist einfach nicht
rationell, wenn 10.000e Hautärzte jeder für sich an jeweils
ebenso vielen Krankheiten oberflächlich herumwursteln - vom Hühnerauge
über Psoriasis und Akne bis hin zu Lupus und Hautkrebs. Viel
sinnvoller wäre es doch, denke ich, wenn mehrere Ärzte im
Rahmen von Gemeinschaftspraxen ihren gebündelten "Sachverstand"
auf jeweils wenige Krankheitsgebiete konzentrieren würden. Wenn
es also solchermaßen in jeder größeren Stadt eine
"Klinik" für je Psoriasis, Akne, Hautkrebs, usw geben würde.
Eine solche Spezialisierung würde die Ärzte einerseits quantitativ
entlasten, andererseits aber auch zwingen, sich mit ihrem spezielleren
Betätigungsfeld qualitativ intensiver auseinanderzusetzen.
Neben der miserablen individuellen medizinischen Betreuung fehlt es
wohl aber auch an qualitativ hochwertiger medizinischer Forschung.
Ich habe den Eindruck, daß Forschung bei uns vor allem vom guten
Willen der Pharmaindustrie abhängt. Wenn das wirklich so ist,
dann ist das natürlich ziemlich fatal. Denn die Pharmaindustrie
ist ja erst recht primär gewinnorientiert und hat gar kein originäres
Interesse daran, die eigentlichen Ursachen von Krankheiten zu erforschen
und auf dieser Grundlage ursächliche Therapien zu entwickeln.
Das Interesse der Pharmaindustrie besteht darin, irgend ein gut verkäufliches
Produkt, eine Pille oder Creme, auf den Markt zu bringen. Um sich
verkaufen zu lassen, muß das Produkt freilich weder die Ursache
selbst beheben noch muß es überhaupt besonders wirksam
sein.
Ganz im Gegenteil ist es eigentlich überaus sinnvoll, wenn der
Patient gerade nicht geheilt wird, sondern in einer dauerhaften Abhängigkeit
gehalten wird. Man stelle sich vor, was es für eine Katastrophe
für die Pharmaindustrie wäre, wenn sich beispielsweise herausstellte,
daß Akne eine allergische Reaktion auf ein ganz bestimmtes Nahrungsmittel
ist. Sämtliche bisherigen Aknetherapeutika wären von einem
auf den nächsten Tag unverkäuflich.
Solange man daher mit primitiven Schälmittelchen gut verdienen
kann, sind von dieser Seite bestimmt keine großen Anstrengungen
zu erwarten.
Erforderlich wäre eine nicht an unmittelbaren Gewinnchancen orientierte,
intensive Ursachenforschung. Das gilt natürlich nicht nur für
die Akne, sondern auch für zigtausende anderer Krankheitsbilder,
die bis heute ebenso schlecht oder gar nicht behandelt werden können.
Eine solche Forschung wäre sicher sehr kostspielig. Aber ich
denke, sie würde sich bei volkswirtschaftlicher Betrachtung insgesamt
sehr bald rechnen angesichts des gigantischen Geldbetrages, der jetzt
Jahr für Jahr für nutzloses Zeugs verschwendet wird, und
auch angesichts der (durchaus auch wirtschaftlichen) Schäden,
die nicht geheilte Krankheiten unmittelbar und mittelbar auslösen.
So viel also meine Meinung zur "Schulmedizin". Und ich weiß
wirklich nicht, ob man sich nicht besser gut auf Abstand davon hält.
Man darf deshalb aber nicht den Fehler begehen, den noch größeren
Scharlatanen aus der Alternativmedizin in die Arme zu laufen. Denke
ich zumindest...
Lösung habe ich ansonsten leider natürlich auch keine. Ich
kann nur sagen, daß Du nicht allein damit bist, wenn es Dir
phasenweise wegen dieses Drecks sehr übel geht....Und wenn es
jetzt wirklich ein halbes Jahr lang ohne jede (schulmedizinische)
Behandlung etwas besser war, dann klingt das schon so, als ob der
Körper besser damit fertig würde. Eine so lange Besserung
habe ich bisher nur mit Minocyclin erreicht - auch freilich eben nur
für die Dauer der Einnahme...
Liebe Grüße und weitere Besserung,
Björn
Re: Re: Re: Re: Probleme mit Hautärzten
Sunday, 11-Apr-1999 12:14:52
195.63.0.16 writes:
hi,
erst mal an Björn : Vielen Dank für die super ausführliche
Antwort, Deine Gedanken sind absolut nachvollziehbar und treffend.
Wenn ich mit meiner Therapie bei dem Homöopathen und Allgemeinarzt
fertig bin, also hoffentlich bald, werde ich versuchen ausführlich
über das Vorgehen zu berichten. Wie schon geschrieben kann ich
eine winzige Verbesserung sehen. Übrigens läßt sich
die Wirkung von H. doch wissentschaftlich nachweisen : Im Geo war
mal ein Artikel drin, da wurde beschrieben wie eine Ärztin Versuche
mit Kaulquappen gemacht hat. Eine Gruppe wurde mit einem h. Mittel
behandelt und die andere nicht. Die behandelte ist nachweisbar kleiner
geblieben. H. funktioniert auch bei anderen (ich habe Erfahrung mit
Pferden) Tieren. Aber wie gesagt ich bin kein eherner Verfechter dieser
Art von Medizin. Hoffnung habe ich aber doch, ich will auch einmal
ohne Benzos, Antibiotika und so weiter leben können.
Diese Seite ist echt klasse !!!
bis denn Susanne
Re: Probleme mit Hautärzten
Wednesday, 07-Apr-1999 14:39:57
62.157.42.138 writes:
Hallo,
Ich schmiere Benzo jetzt schon bald so lange, daß ich mir gar
nicht mehr vorstellen kann wie es früher war ;-). Ich muß
aber sagen, daß ich meinen Erinnerungen zufolge nach etwa einer
Woche fast keine Probleme mehr habe. Ich habe auch fast keine Schälwirkung
mehr (nur wenn ich gleichzeitig auch Adapalen nehme). In letzter Zeit
habe ich festgestellt, daß es nach intensiver UV Bestrahlung
(Skifahren mit nicht komedogener Sonnenlotion) erheblich besser wurde.
Alles Gute
Michael
Re: Probleme mit Hautärzten
Wednesday, 14-Apr-1999 10:49:33
195.185.25.36 writes:
Erstmals danke für die super netten Antworten! War letzte Woche
beim Hausarzt. Der mir jetzt PanOXyl 2,5% und ein Antibiotika (Erythromycin)
zum auftragen auf die Haut verschrieben hat. Danke für deinen
Tip Rolf.
Mercie!!!!!!!!! AN ALLE
Danke auch an Richi!!Diese Hompage ist die beste! Lange habe ich gesucht,
aber wer suche der finde
bye
BEN
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